ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Klimawandel und Regenwald

Schule: BG/BRG/BORG Eisenstadt
KoordinatorIn: MMag. Reinold Cornelia
DirektorIn: Mag.a Mayer Petra
Inhalt
Klimawandel und Regenwaldbrände sind leider aktuelle Themen und wurden deshalb als Schwerpunkt im Herbst 2019 behandelt. Die Ausstellung „Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel“ wurde der Schule vom Klimabündnis Österreich für etwa drei Wochen zur Verfügung gestellt. Auf 24 großen Stoffbahnen waren die Geschichten von Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt dargestellt, die die Folgen des Klimawandels erleben. Darauf wird gezeigt, wer hauptsächlich für den Klimawandel verantwortlich und davon betroffen ist sowie Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Klimawandelanpassung und die SDGs. Einzelne Klassen besuchten die Ausstellungen und besprachen die Themen im Unterricht. In den Pausen stand sie allen Schülerinnen und Schüler frei zur Verfügung.
Als Ergänzung nahmen alle Oberstufenklassen an einem Vortrag von Ing. Johann Kandler zum Thema Regenwald und einer anschließenden Diskussionsrunde teil. Schwerpunkte des Vortrages waren Amazonien, der Einfluss dieses Ökosystems auf das globale Klimageschehen, sowie die Partnerschaft Rio Negro und aktuelle Ereignisse in Amazonien. Der Vortragende hat eine 40-jährige Erfahrung mit indigenen Völkern und der Amazonas-Region. Dadurch konnte er neben wissenschaftlichen Fakten mittels persönlicher Erlebnisse und Bilder einen Einblick in die dortige Problematik geben. In einem abschließenden Gespräch ging es darum, was jede Person zum Schutz dieses besonderen Ökosystems beitragen kann und um Strategien gegen den Klimawandel. Passend zu dieser Thematik bot sich für Schülerinnen und Schüler aus zwei 8. Klassen im November noch die Gelegenheit an der 1. Burgenländischen Jugendklimakonferenz teilzunehmen. Dabei bearbeiteten sie in von Expertinnen und Experten geleiteten Workshops das Thema Klimawandel – Klimaschutz aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie konnten ihre Ideen dann sogar der Politik präsentieren.
Durch den Vortrag inspiriert kam es zu einer Regenwald-Sammelaktion durch Schülerinnen und Schüler am Tag der offenen Tür und am Elternsprechtag, die insgesamt 300 Euro ergab. Mit diesem Geld wurde der Verein „Regenwald der Österreicher“ und das Projekt Biologischer Korridor COBIGA (Corredór Biológioco La Gamba) in Costa Rica unterstützt. Von der Spendensumme wurden 200 m2 Grundstück zur Verbindung isolierter Waldflächen und 10 Regenwaldbäume zur Wiederbewaldung gekauft. Damit wollte das BG/BRG/BORG Eisenstadt einen kleinen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und gegen den Klimawandel leisten.
Plakat der Spendenaktion

Plakat der Spendenaktion

Urkunde Grundkauf COBIGA

Urkunde Grundkauf COBIGA

Urkunde über 10 Regenwaldbäume

Urkunde über 10 Regenwaldbäume

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 6

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Lebendige Schule
Im Biologieunterricht werden sowohl tierische als auch pflanzliche Lebewesen gezeigt zur praktischen Veranschaulichung der Natur im Klassenzimmer. Weiters gibt es ein Terrarium mit Stabheuschrecken und ein Aquarium im Biologiesaal. Bei der Fütterung der Tiere und deren Pflege helfen die Schülerinnen und Schüler fleißig. Dabei kommt es auch zu interessanten Verhaltensbeobachtungen bei den Fischen und Garnelen und die Funktionsweise eines Ökosystems wird praktisch erlebt. Die Entwicklung von Insekten wurde anhand von Mehlwürmern beobachtet, die von einigen Schülerinnen und Schülern erfolgreich gehalten wurden. Am Schuldach nistet sogar ein Turmfalke.
Die Zimmerpflanzen in den Biologiesälen wurden von Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen in NAWI neu umgetopft. Das Gießen der Pflanzen übernehmen auch teilweise Schülerinnen und Schüler. Durch die Begrünung wirken die Räume freundlicher und sie dienen auch als Anschauungsmaterial für den Unterricht.
Lebensraum Wiese in der Schule
Ein Teil des Schuldaches ist mit unterschiedlichen Pflanzenarten begrünt, unter anderem Hauswurzen. Deren Blüten locken Insekten an und bieten einen Lebensraum. Von manchen Gängen und Klassenzimmern im zweiten Stock kann dieser gut beobachtet werden.
Die Frühblüher- und Wildblumenwiese wurde von Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse NAWI von einem Großteil der Disteln befreit, gemäht und neue Blumensamen wurde ausgesät, um eine größere Pflanzendiversität zu erhalten. Die vielen eingepflanzten Blumenzwiebel zeigten im Frühling die ersten Blüten und im Verlauf des Jahres blühten viele weitere Wildblumen, die von Insekten besucht werden und ihnen als Lebensraum und Nahrung dienen.
Bienen
Zum Thema Bienen gab es für die Schülerinnen und Schüler viel Wissenswertes von einer Imkerin zu erfahren. So wurde beispielsweise der Aufbau eines Bienenvolkes, die Aufgabe der Bienen, deren Bedeutung für den Menschen, die Ursachen und Folgen des Bienensterbens sowie Lösungen zur Eindämmung des Bienensterbens genauer besprochen.
Nistkästen
Im Werkunterricht wurden Höhlenbrüternistkästen für Vögel gebaut. Die Schülerinnen und Schüler sägten und schraubten ihre eigenen Nistkästen, die sie dann auch mit nach Hause nehmen durften, um sie im Garten aufzuhängen. Im Biologieunterricht wurde das Thema Vögel behandelt und dabei auch über die Hilfe von Nistkästen gesprochen.
Tiergarten
Bei einem Ausflug in den Tiergarten Schönbrunn lernten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Tierarten und deren Anpassungen an ihre Lebensweise kennen. Dadurch soll ihnen auch der notwendige Schutz der natürlichen Lebensräume nähergebracht werden. Weiters wurden Verhaltensbeobachtungen durchgeführt.
Mülltrennung und Heizung
In allen Klassenräumen und Sondersälen gibt es separate und beschriftete Mistkübel, um eine effiziente Mülltrennung zu gewährleisten. Die Heizung des Schulgebäudes ist eine umweltfreundliche Fernwärme, die mit Hackschnitzeln betrieben wird.
Selbst hergestellt
Flüssigseifen haben viel Verpackungsmüll, eine Alternative dazu wären Seifenstücke. Diese stellten Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Chemieunterrichts selbst her, ohne Palmöl und Plastikverpackung. Im NAWI-Unterricht wurden Handcremen aus natürlichen Zutaten selbst hergestellt. Neben der Kosmetik wurden Joghurt, Essig und Sauerkraut von den Schülerinnen und Schülern im Biologieunterricht erzeugt.
Handyrecycling
In Mobiltelefonen sind 60 verschiedene Rohstoffe enthalten und deren Abbau bedeutet Lebensraumverlust und Umweltzerstörung. Das Thema wurde von Schülerinnen und Schülern bearbeitet und es wurde eine Sammelaktion von Altgeräten des Jane Goodall Instituts begonnen. Aufgrund der Umstände wurde die Sammelaktion nicht fertig durchgeführt und wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt.
Erste-Hilfe-Kurs und Reanimation
Der schlimmste Fehler, den man bei einem Notfall machen kann, ist nicht zu helfen. Um dem entgegenzuwirken wurden Schülerinnen und Schüler zu Ersthelferinnen und Ersthelfern ausgebildet und lernten die wichtigsten Prinzipien der Ersten Hilfe kennen. Bei einem Workshop konnten Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von notfallmedizinischem Fachpersonal, mithilfe von Reanimationspuppen, die Reanimation von Menschen erlernen. So konnten sie die wichtigsten Schritte für den Ernstfall bereits einüben.
Apfeltag
Die Schülerinnen und Schüler bekamen auch heuer, durch die Unterstützung des Elternvereins, wieder die Möglichkeit einmal in der Woche kostenlos einen gesunden Apfel zu bekommen.
Gesunde Jause
Das Schulbuffet bietet eine immer größere Auswahl an Snacks aus Obst und Gemüse sowie mehr vegetarische Alternativen an. Außerdem gibt es dort keine stark zuckerhaltigen Getränke zu kaufen.
Bewegte Pause
In der großen Pause konnten unterschiedliche Unterstufenklassen ihren Bewegungsdrang, unter Aufsicht, im Turnsaal ausleben.
ERASMUS+-Projekt: „From Digital Na(t)ive to Digital Navigator“
In diesem Schuljahr waren die am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen aus Norwegen, Deutschland, Frankreich und Rumänien in Eisenstadt zu Gast. Während dieser Projektwoche wurden Soziale Medien, die Nutzung von digitalen Medien und gesundheitliche Folgen sowie „Digital Detox“ behandelt. Die Workshops reichten von körperlichen Übungen für eine gesunde Haltung bis hin zur Gestaltung eines Comics.
Workshops von Safer-Internet
In Workshops setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Themen Internetsicherheit, Falschmeldungen und Handysucht näher auseinander.
Buddy-Klassen
Oberstufenklassen werden am Jahresbeginn mit einer ersten Klasse zusammengebracht. Beide Klassen sind dann Buddy-Klassen und die älteren Schülerinnen und Schüler zeigen denen der ersten Klasse das Schulgebäude, erklären ihnen Abläufe und unternehmen gemeinsam Ausflüge.
Wanderndes Mahnmal
Das von Schülerinnen und Schülern erdachte Projekt wurde aus dem letzten Schuljahr weitergeführt. Es ist ein Zeichen gegen das Vergessen und für die Verantwortung gegenüber dem Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus in Eisenstadt. Dabei werden 13 Buchobjekte, die für 13 jüdische Schülerinnen und Schüler stehen, die Opfer des Zweiten Weltkrieges wurden, in „ihren“ Klassen mitgeführt, sind bis zur Matura Teil der Klasse und können die Schule beenden.
Kinder-Krebs-Hilfe
Es wurde eine Sammelaktion im Rahmen der Kinder-Krebs-Hilfe Straßensammlung durchgeführt, um die Elterninitiative für krebskranke Kinder zu unterstützen.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Klimawandel und Regenwaldbrände sind leider aktuelle Themen und wurden deshalb als Schwerpunkt im Herbst 2019 behandelt. Die Ausstellung „Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel“ wurde der Schule vom Klimabündnis Österreich für etwa drei Wochen zur Verfügung gestellt. Auf 24 großen Stoffbahnen waren die Geschichten von Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt dargestellt, die die Folgen des Klimawandels erleben. Darauf wird gezeigt, wer hauptsächlich für den Klimawandel verantwortlich und davon betroffen ist sowie Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Klimawandelanpassung und die SDGs. Einzelne Klassen besuchten die Ausstellungen und besprachen die Themen im Unterricht. In den Pausen stand sie allen Schülerinnen und Schüler frei zur Verfügung.
Als Ergänzung nahmen alle Oberstufenklassen an einem Vortrag von Ing. Johann Kandler zum Thema Regenwald und einer anschließenden Diskussionsrunde teil. Schwerpunkte des Vortrages waren Amazonien, der Einfluss dieses Ökosystems auf das globale Klimageschehen, sowie die Partnerschaft Rio Negro und aktuelle Ereignisse in Amazonien. Der Vortragende hat eine 40-jährige Erfahrung mit indigenen Völkern und der Amazonas-Region. Dadurch konnte er neben wissenschaftlichen Fakten mittels persönlicher Erlebnisse und Bilder einen Einblick in die dortige Problematik geben. In einem abschließenden Gespräch ging es darum, was jede Person zum Schutz dieses besonderen Ökosystems beitragen kann und um Strategien gegen den Klimawandel. Passend zu dieser Thematik bot sich für Schülerinnen und Schüler aus zwei 8. Klassen im November noch die Gelegenheit an der 1. Burgenländischen Jugendklimakonferenz teilzunehmen. Dabei bearbeiteten sie in von Expertinnen und Experten geleiteten Workshops das Thema Klimawandel – Klimaschutz aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie konnten ihre Ideen dann sogar der Politik präsentieren.
Durch den Vortrag inspiriert kam es zu einer Regenwald-Sammelaktion durch Schülerinnen und Schüler am Tag der offenen Tür und am Elternsprechtag, die insgesamt 300 Euro ergab. Mit diesem Geld wurde der Verein „Regenwald der Österreicher“ und das Projekt Biologischer Korridor COBIGA (Corredór Biológioco La Gamba) in Costa Rica unterstützt. Von der Spendensumme wurden 200 m2 Grundstück zur Verbindung isolierter Waldflächen und 10 Regenwaldbäume zur Wiederbewaldung gekauft. Damit wollte das BG/BRG/BORG Eisenstadt einen kleinen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und gegen den Klimawandel leisten.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
41
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Das Thema Klimawandel betrifft alle, unabhängig vom Geschlecht und das Interesse daran ist eher individuell, als geschlechtsspezifisch. Sowohl bei der Diskussion als auch bei der Klimakonferenz mit den Workshops und der Sammelaktion konnten sich Schülerinnen und Schüler selbst nach ihren Stärken einbringen. Während des Projekts wurde, wie sonst auch, auf eine geschlechtergerechte Sprache und auf ausgewogene Geschlechterverhältnisse bei den Aktivitäten geachtet.
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Bei diesem Projekt gab es als außerschulische Unterstützung Klimabündnis Österreich, diese stellten der Schule die Ausstellung zur Verfügung und Ing. Johann Kandler hielt einen Vortrag und eine Diskussionsrunde an der Schule. Die Klimaschutzkoordinationsstelle Burgenland ermöglichte auch eine Teilnahme an der 1. Burgenländischen Jugendklimakonferenz im Landtagssaal. Die Geldspende erfolgte an den Verein Regenwald der Österreicher.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Die Ausstellung „Klimazeugen“ war allen Schülerinnen und Schülern frei zugänglich. In der Schule wurde am Tag der offenen Tür und am Elternsprechtag von Schülerinnen und Schülern mittels Informationsplakaten Geld für die Aktion „Regenwald der Österreicher“ gesammelt. Auf der Homepage und Facebook-Seite der Schule wurde über das Ergebnis der Sammelaktion informiert.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Durch Nachbesprechungen und Befragung der Schülerinnen und Schüler zur Ausstellung und dem Vortrag sowie der Jugendklimakonferenz wurde das Projekt reflektiert. Von Lehrpersonen gab es ebenfalls ein Feedback. Dadurch konnten Verbesserungsvorschläge für zukünftige Projekte gewonnen werden.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Durch den persönlichen Einsatz einiger Schülerinnen und Schüler kam es zu einer Stärkung der sozialen Kompetenzen. Bei einigen Personen wurde ein Bewusstsein für das Thema Klimaschutz geschaffen und die Informationen bleiben den Beteiligten vermutlich länger in Erinnerung.
Wo liegen unsere Stärken?
Zusammenhalt und Improvisation sowie Engagement und Begeisterung bei allen beteiligten Personen.