ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

PLASTIC PLANET

Schule: Ganztagsvolksschule - Florian Hedorfer Straße 20, 1110 Wien
KoordinatorIn: Mag.phil. Lovaszi Nicole
DirektorIn: VD Klanjsek-Bratke Alice
Inhalt
Alle Klassen unserer Schule sammelten eine Woche lang den Plastikmüll ihrer Klasse in einem durchsichtigen Plastiksack. Am Ende dieser Woche wurden alle Säcke zusammengetragen und ausgestellt. Schließlich wurde ein Elternbrief verfasst und das Plastikmüll-Foto eingefügt, um die Eltern für eines der größten Probleme unserer Zeit zu sensibilisieren, aber auch um sie für die plastikarme Jause zu loben und sie anzuhalten, in Zukunft noch weniger verpacktes Essen mitzugeben.
Der Plastikmüll einer Woche von 300+ Kindern

Der Plastikmüll einer Woche von 300+ Kindern

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 2

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
langfristiges Ziel: Müllvermeidung
Wir tranken im Schuljahr 2018/19 weiterhin ausschließlich Wasser, um Saftflaschen aus Plastik, sowie Kakao- und Milchverpackungen zu vermeiden.

langfristiges Ziel: Gesunde Ernährung
Wir kümmerten uns liebevoll um Tomaten und Erdbeeren, die bereits im Vorjahr gepflanzt wurden.

Das neue Projekt im Schuljahr 18/19 gehört eigentlich in die Kategorie "Müll vermeiden".
Alle Klassen unserer Schule sammelten eine Woche lang den Plastikmüll ihrer Klasse in einem durchsichtigen Plastiksack. Am Ende dieser Woche wurden alle Säcke zusammengetragen und ausgestellt (siehe Foto). Zu unserer Überraschung geben die Eltern unserer SchülerInnen bereits eher wenig, teilweise sogar nicht verpackte Jause mit. Die meisten Kinder besitzen schon lange eine Edelstahlflasche, oder Hartplastikflasche, die immer wieder mit Wasser befüllt werden kann, da wir seit nun mehreren eine wassertrinkende Schule sind. Außerdem hat nahezu jedes Kind eine Jausenbox mit gesunder Jause mit; somit wurde die Aktion genutzt, um die Eltern für eines der größten Probleme unserer Zeit zu sensibilisieren, aber auch um sie für die plastikarme Jause zu loben und sie anzuhalten in Zukunft noch weniger verpacktes Essen (z.B. Obstriegel etc.) mitzugeben.
Das Thema "Plastik" wurde in dieser Schwerpunktwoche in jeder Klasse thematisiert und Alternativen angeboten.
Es folgt eine genaue Anleitung.


Montag, 1. April
Erkläre deiner Klasse, dass wir von heute bis inkl. Donnerstag den Müll folgendermaßen trennen und sammeln:
Altpapier - wie gehabt (das Entsorgen findet dienstags statt)
(Papierhandtücher und Taschentücher können nicht mehr recycelt werden, daher wirf diese, BITTE, in den Restmüll- DANKE !!! :)
Restmüll von Mo-Do in 2 Sackerl
schwarzes Sackerl allerlei Restmüll (wie Taschentücher, Papierhandtücher), Essensreste, usw. - wird täglich entsorgt,
durchsichtiges Sackerl PLASTIK (Verpackungen von diversen Jausen, Flaschen, etc.) bitte bis inkl. Donnerstag sammeln.
Bearbeite das Problem „Plastik“ und die Folgen für unsere Umwelt!
Hier findest du kurz und knapp zusammengefasst, wie sich der Konsum von Plastik auf unsere Umwelt auswirkt:
https://www.youtube.com/watch?v=uvcleXH_GF8
Erinnere deine Kinder jede Pause (JEDE LEHRERIN- AUCH TeamlehrerInnen) an das Mülltrennen!

Dienstag, 2. April
Begrüße deine Kinder zum 2. Tag unseres Schulprojekts!
Erinnere sie jede Pause ans Mülltrennen. Wiederholt die Auswirkungen! Sensibilisiere die Kinder für Alternativen:
- Stoffsackerl statt Plastiksackerl (auch für das Obst und Gemüse/ Brot im Supermarkt)
- Edelstahlthermoflasche statt Hartplastikflasche (hält Wasser sogar im Sommer kalt)
- keine Strohhalme! Trinken funktioniert auch ohne :) (zur Not: wer es gar nicht ohne
Strohhalm aushält kann Edelstahl- / Glas- / Papierstrohhalme beschaffen, wobei
- Papierstrohhalme meist in Plastik verpackt werden, worauf wir eigentlich verzichten wollen)
- Wachspapier statt Plastikfolie zum Einwickeln von Sandwiches oder „Restln“
Bambuszahnbürsten statt herkömmlichen Zahnbürsten - kommen sogar meist in
- ungebleichtem Karton verpackt
Zahnpulver (Minze, Xylit) statt Zahnpasta in der Plastikverpackung (viele untersch. Rezepte
findest du online- ein Bsp.: https://fräuleingrün.at/2016/12/01/selbstgemachtes-
- zahnpulver-mit-salbei/ )
Handseifen, Shampoo-Seifen (https://utopia.de/ratgeber/bio-shampoo-selber-machen-so- gehts/ ) verwenden, da herkömmliches Shampoo und Flüssigseifen in Plastik verpackt sind; auch mit Roggenmehl (statt Shampoo) und Essig (statt Conditioner) kann man die
- Haare waschen
- Baumwollservietten (da Papierservietten, Küchenrollen eine Plastikverpackung haben)
- Pappbecher statt Plastikbecher auf der nächsten Geburtstagsparty (dasselbe gilt für Teller)
statt Weichspüler (Mikroplastik) für die Wäsche kann man z.B. f. Buntwäsche Essig verwenden (auch Waschmittel lässt sich selbst herstellen https://www.blattgruen.blog/ waesche-waschen-ohne-plastikverpackung-und-chemie-oekologisch/ )
Einige der oben genannten Produkte lassen sich selber machen!
Du kannst deine Kinder anregen, daheim statt Schleim Wachspapier oder Shampoo herzustellen, oder auch mit den Eltern in einen „Unverpackt-Laden“ zu gehen, statt zum Billa; („Lieber ohne - bio, regional und unverpackt“ in der Otto- Bauer- Gasse 10, 1060 oder „Lunzers Maß Greißlerei“ in der Heinestraße 35, 1020; oder einfach viele Lebensmittel auf einem Markt einzukaufen - Stoffsackerl mitnehmen!!)

Mittwoch, 3. April
Begrüße deine Kinder zum vorletzten Tag des Müllprojekts. Wiederhole die Alternativen und erschafft gemeinsam die Vision einer Zero Waste Gesellschaft, einer zero waste world
In diesem Link werden dir sehr kurz die 5 „R“s vorgestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=BQA7zLGz7uI
(gerne kannst du aber auch Bea Johnson zum Thema Zero Waste lifestyle/ home googlen = ausführlicher)
Auch im Menschen wurde Mikroplastik nachgewiesen- kein Wunder, da es längst den Weg in die Nahrungskette gefunden hat...
https://kurier.at/gesund/erstmals-mikroplastik-im-menschlichen-koerper-nachgewiesen/ 400152870

Donnerstag, 4.April
Reflektiert gemeinsam, was Plastik unserer Welt antut, sucht nach Lösungen und untersucht, ob die Tage der Plastiksammelaktion ein Umdenken in den Kindern oder vielleicht sogar in ihrer Familie ausgelöst haben. Rückmeldungen (egal welcher Art) gerne an Romana senden :)

Freitag, 5.April
8-9 Uhr:
Bringt gemeinsam euren Sack / eure Säcke in die Mulde.
Schreibe Romana eine kurze Nachricht wie „Check“ (gerne auch in unsere Gruppe), damit um 9, wenn alle Säcke eingetroffen sind, ein mehr oder weniger hübsches Foto gemacht werden kann. (Foto wird für den Elternbrief benötigt)
Erklärt den Kindern, dass wir zum Lösen des Plastikproblems jeden Menschen, egal wie jung oder alt ins Boot holen und dass auch die Eltern erzogen werden können. Es geht die Woche nicht darum, dass alle plötzlich keinen Müll mehr erzeugen, sondern darum, dass jeder einzelne den ersten Schritt in die richtige Richtung tätigt.
Kommt der Ball erstmal ins Rollen ...
Integriert dieses vielschichtige Thema auch in anderen Fächern. Man kann im text. Werken über die Flecken in alter Kleidung drüber sticken, Kleidung personalisieren (Vorstich), oder Symbole wie Emojis/ Kronen etc. (Kreuzstich) auf Shirts und Hosen sticken lassen.
Verwendet Verpackungsmaterial, um atemberaubende Traumhäuser im technischen Werken daraus zu gestalten (Buchtipp: „Treppe, Fenster, Klo“) (Thema: individuelle Räume)
Reflektiert den Konsum von fast fashion, thematisiert Bio-Baumwolle, repariert und reduziert. Erstellt ein Müll-Tagebuch, etc. (D), nutzt Müll für Collagen (BE), nutzt Müll zum Wiegen und Messen (M), verpackt Geschenke in Zeitungspapier, überlegt, bevor ihr laminiert, investiert in langlebiges Spielzeug, singt das Lied „die Saubermacher“, oder schreibt eigene Raps zum Thema Müll (ME). USW.
Viel Erfolg wünscht dir Romana :)

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Alle Klassen unserer Schule sammelten eine Woche lang den Plastikmüll ihrer Klasse in einem durchsichtigen Plastiksack. Am Ende dieser Woche wurden alle Säcke zusammengetragen und ausgestellt. Schließlich wurde ein Elternbrief verfasst und das Plastikmüll-Foto eingefügt, um die Eltern für eines der größten Probleme unserer Zeit zu sensibilisieren, aber auch um sie für die plastikarme Jause zu loben und sie anzuhalten, in Zukunft noch weniger verpacktes Essen mitzugeben.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
336
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Da es sich um ein geschlechterunspezifisches Problem handelt, wurden allerlei Lernzugänge geboten, die alle Geschlechter inkludieren sollen.
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
- LehrerInnen- Kooperation innerhalb der Schule, da 15 Klassen zusammengearbeitet haben
- Eltern wurden ins Boot geholt
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
- Brief an die Eltern, der sie über die erfolgreiche Durchführung des Projekt in Kenntnis setzt und ihr Bemühen positiv bestärkt.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
- Alternativen wurden noch während des Projekts geboten
- Rückmeldungen der Lehrpersonen
- Rückmeldungen der SchülerInnen
- Rückmeldungen der Eltern
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Die erfolgreichsten Projekte sind die, an denen sich die Gesamtheit beteiligt.
Der gesamte Lehrkörper arbeitet intensiv zusammen und jeder fühlt sich verpflichtet.
Schülerinnen jeglicher Altersgruppe/ Geschwisterkinder, die dieselbe Schule besuchen, arbeiten an demselben Projekt und thematisieren dieses daheim.
Gemeinsame Projekte sind immer besonders wirkungsvoll und schweißen zusammen. Man könnte meinen, die Verbundenheit ist gewachsen.
Wo liegen unsere Stärken?
in der Energie der Gesamtheit