Jahresprojekt "Südamerika im Fokus"
Schule: Mittelschule - Bürs
KoordinatorIn: Mag. Schuler Helmut, BEdDirektorIn: Mag. Schuler Helmut, BEd
Inhalt
An der NMS Bürs hat es über viele Jahre schon Tradition alle 2 Jahre ein großes Jahresprojekt über ein bestimmtes Thema zu machen. Waren es in den vergangenen Jahren die Themen „Indien“, „Afrika“, „Menschen auf der Flucht“ oder etwa auch das großartige Projekt „Mensch und Kulturen“, so einigte man sich schon zu Beginn des Schuljahres 2017/18 im Lehrkörper auf das Jahresprojekt „Südamerika im Fokus“, um während des Schuljahres verschiedene Themen im Unterricht anzusprechen und zu bearbeiten.In einer Schwerpunktwoche sollten alle SchülerInnen und Lehrpersonen der Mittelschule Bürs mit Unterstützung externer Experten in vielen unterschiedlichen Facetten das Thema „Südamerika“ auch in Hinblick auf Lebensräume und Umwelt angehen. Das Ziel waren abschließende Präsentationen in Form von Ausstellungen und Vorführungen, die von kulinarischen Köstlichkeiten begleitet wurden, am Donnerstag, den 25. Mai 2018 im gesamten Schulhaus.
Rückblick
Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 25
Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Neben den kleineren Schwerpunkten im stetigen Unterricht einer Ökologschule, stand das Schuljahr 2017/18 der Ökolog NMS Bürs im Zeichen von 3 großen Schwerpunktthemen.
1. Jahresprojekt „Südamerika“:
An der NMS Bürs hat es über viele Jahre schon Tradition alle 2 Jahre ein großes Jahresprojekt über ein bestimmtes Thema durchzuführen. Waren es in den vergangenen Jahren die Themen „Indien“, „Afrika“, „Menschen auf der Flucht“ oder etwa auch das großartige Projekt „Mensch und Kulturen“, so einigte man sich schon zu Beginn des Schuljahres 2017/18 im Lehrkörper auf das Jahresprojekt „Südamerika“, um während des Schuljahres verschiedene Themen im Unterricht anzusprechen und zu bearbeiten.
In einer Schwerpunktwoche sollte dann alle SchülerInnen und Lehrpersonen der Mittelschule Bürs mit Unterstützung externer Experten in vielen unterschiedlichen Facetten das Thema „Südamerika“ angehen. Den Abschluss bildeten am Donnerstag, den 25. Mai, öffentliche Präsentationen im gesamten Schulhaus mit Ausstellungen, Präsentationen, Vorführungen, die mit kulinarischen südamerikanischen Köstlichkeiten begleitet wurden.
Welche abwechslungsreichen und vielfältigen Themen in Angriff genommen wurden, zeigt die anschließende Auflistung der Aktivitäten der verschiedenen Schulklassen.
Zeit Programmpunkt Ausführende Ort
(Aula, Klasse, Gymnastikraum, …)
jeweils
In stündlicher Abfolge (16:30 Uhr, 17:30 Uhr und 18:30) fanden Theateraufführungen, musikalische Darbietungen und Tänze in der Aula der Schula statt.
Ablauf Aula:
Begrüßung und Präsentationen
Musik aus Südamerika mit den SchülerInnen der Klassen 1a und 1b
Klaviermusik aus Südamerika
Schüler-Lehrer-Band
Latin Dance mit SchülerInnen der Klassen 1a und 1b
Klaviermusik mit Jorge Garcia und Larissa Scheier
Schattenspiel eine südamerikanischen Märchens mit SchülerInnen der Klasse 1a
Musik auf selbstgemachten südamerikanischem Instrumenten gespielt
Parallel dazu fanden Projektpräsentationen in den Lernebenen statt.
Lernebene 1:
Reise durch Südamerika mit SchülerInnen der Klasse 1b
Leben in Metropolen Südamerikas
Schamanismus (SchülerInnen der Klasse 2a)
Flussfahrt am Amazonas (SchülerInnen der Klasse 2b)
Schokolade (SchülerInnen der Klasse 3a)
Leben in Südamerika (SchülerInnen der Klasse 3b)
Informationen über die Länder Südamerikas
Projekt Menschenrechte in Südamerika
Erfrischungsbar mit Getränken (SchülerInnen der Klasse 4a)
Die Länder Südamerikas (SchülerInnen der Klasse 4b)
Turnsaal
Capoeira-Aufführungen der SchülerInnen der Klasse 4b
Schon während der Ausstellungseröffnung wurde musiziert, getanzt und auf die verschiedenen
Projekte im gesamten Schulhaus hingewiesen.
So zeigten die SchülerInnen der 1a ein selbst gemachtes Theaterspiel über südamerikanische
Märchen mit Unterstützung der Autorin und Theaterprofis.
Die Kinder der 1b bastelten und präsentierten ihre „südamerikanischen „ Instrumente und beschrieben eine Reise durch Südamerika.
In der 2a wurde über den Schamanismus, der in Südamerika verbreitet ist, ausführlich und fachkundig referiert und einen Klassenraum entsprechend gestaltet. Außerdem gab es viele Informationen über das Leben in den Großmetropolen, mit all ihrer Faszination aber auch Problemen und Schwierigkeiten.
Die 2b Klasse wurde ideenreich in ein Amazonasgebiet umgestaltet, das während einer „Bootsfahrt“ durch die SchülerInnen mit vielen Details und aufwendigen Dekorationen vorgestellt wurde.
Die 3a Klasse nahm sich des Themas „Schokolade“ an. Man produzierte selbst und informierte über die Herkunft der Kakaobohne sowie die Herstellung der Schokolade. Dabei wurden viele Aspekte wie „fair-trade“ oder auch die Arbeitsbedingungen ausführlich behandelt.
Die 3b beschrieb das Leben in Südamerika aus vielen verschiedenen Gesichtspunkten.
Die 4a Klasse nahm sich das geografische Thema „Länder in Südamerika“ vor und gestaltete die Klasse in einen begehbaren 3D-Atlanten um.
In einem zweiten Raum gab es Infos über die Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen in Südamerika, die in der Projekt-woche mit Hilfe einem Experten von „ai“ ausgearbeitet wurden.
Mit der „südamerikanischen Bar“ mit südamerikanischer Musik und Speisen wurde aber auch das Thema „Genuss in Südamerika“ vertreten, um diesen riesigen Kontinent auch in einem anderen Licht erscheinen zu lassen.
Die 4b widmete sich ausführlich dem Tanz „Capoeira“ und präsentierte das Ergebnis für das Publikum sichtbar im Turnsaal.
Es war ein tolles und gelungenes Projekt und eine sehr interessante Ausstellung, welche bei den vielen Zusehern regen Zuspruch fand und auch in der Aula mit südamerikanischen Speisen seinen schönen festlichen Ausklang erhielt.
2. „World peace Games“:
Auf Initiative der Regio Walgau schlüpften 20 Schülerinnen und Schüler der UNESCO-MS Bürs und eine Schülerin der Montessori Schule Altach eine Woche lang in die Rollen von Präsidenten, Ministern, Funktionären der Vereinten Nationen, Weltbankdirektoren sowie einer Wettergöttin und eines Saboteurs. Im Mittelpunkt dieses Strategiespiels standen das Kennenlernen der Zusammenhänge der Welt und ihre geopolitischen Auseinandersetzungen sowie das Stärken der sozialen Kompetenzen, in dem gemeinsam weitreichende Entscheidungen getroffen und die daraus folgenden Konsequenzen bedacht werden mussten. Es galt eine Fülle von Krisen zu bewältigen und dabei immer auch ein wachsames Auge auf die vorhandenen finanziellen Mittel zu haben. Organisiert und umsichtig moderiert wurde das Spiel von Sylvia Kink-Ehe und Carmen Feuchtner. Es gelang ihnen, die Schülerschar die ganze Woche hindurch im Spiel, das täglich mehrere Stunden dauerte und geprägt von harten Verhandlungen war, zu halten, so dass am Freitagmittag alle Krisen gelöst und jedes Land sein Anfangsbudget erhöhen konnte. Dementsprechend groß war auch die Freude aller Mitspielenden.
Neben diesen sofort sichtbaren Lösungen kam es außerdem zum Erwerb sozialer Kompetenzen, die die Kinder und Jugendlichen möglicherweise weit über diese Tage hinaus begleiten werden. Von den daraus resultierenden positiven Ergebnissen konnten sich auch die zur Präsentation erschienenen Bürgermeister Georg Bucher (Bürs), Eugen Gabriel (Frastanz), Dieter Lauermann (Ludesch), Peter Neier (Nüziders), Anton Mähr (Schnifis), Gerold Mähr (Düns), Anton Metzler (Satteins), Walter Rauch (Dünserberg), Michael Tinkhauser (Bludesch) und Harald Witwer (Thüringen) sowie die anwesenden Eltern überzeugen.
Für das Schuljahr 2018/19 ist eine weitere Fortsetzung geplant, bei der die SchülerInnen der „world peace games“ die Kinder der 1. und 2. Klassen zum Thema „Problemlösungen“ einzuladen und zu instruieren und an einem gemeinsamen Abend mit Eltern und Interessierten das Thema in der Aula vorstellen werden.
3. Wasser-Projekt der 4. Klassen:
Zum 2. Mal stand auch für die 4. Klassen der Ökolog MS Bürs das Thema Wasser im Mittelpunkt im Unterrichtsjahr 2017/18. Dabei wurde wieder sehr viel Wert auf die verschiedenen Sozialformen
(Gruppen- und Partnerarbeit) und das Lernarrangement (Lernlandschaften) gelegt sowie das Bearbeiten des Themas in möglichst vielen Unterrichtsgegenständen (PH, CH, BU, GW, BE, EH, Tech und Tex, …). Die SchülerInnen wurden animiert, während des Projektes sehr viel Wasser zu trinken und über eine Woche selbst ein „Trinktagebuch“ anzulegen. Die Präsentation ihrer Projektergebnisse sollte individuell gestaltet den anderen MitschülerInnen gezeigt werden. Dabei zeigten die neuen „Wasserexperten“ ihre vielfältigen Errungenschaften vor den SchülerInnen beider Unterrichts-klassen.
Dabei wird versucht, möglichst viele unterschiedliche Formen der Darstellung zu verwenden
(Plakat, Comicstrip, Powerpoint, Fotogeschichte, Vortag, Grafiken und Diagramme, Film, Flowchart, Buch , Interview, Portfolio, Lernbild/Lernkarten, Fotogalerie, Mind maps, Merkblatt, Modelle, Quiz, Rollenspiel, Strukturskizzen, Broschüre, Zeitungsartikel usw.).
So waren die Themen und Ansatzpunkte sehr vielfältig:
* „Wasser ist kostbar“: Lebensmittel, Lösungs- und Transportmittel im Körper, Ausscheidung wie
Schweiß und Urin), frisches Wasser – Quellwasser/Grundwasser, Wasserverbrauch (privat,
öffentlich), Kosten usw.
* „Sauberes Wasser“: Wasseraufbereitung, Wasserversorgung in den Gemeinden, Kläranlage
(Kanalsystem), Wasserverschmutzung (privat, Industrie, …) usw.
* „Wasser als Tourismusmagnet“: Urlaub am Wasser, Freizeitsport im Wasser, Arbeitsplätze im
Tourismus, Folgen des Tourismus usw.
* „Wasser ist Energie“: Wasserkraftwerke, Neueste Technik für die Wasserkraft, Strom,
VKW/Illwerke, Wasserkraft in Österreich, Pro/Contra: Ökologische Folgen der Wasserkraft-
nutzung (Ägypten, China, Amazonas, u.a.) usw.
* „Leben im Wasser“: Wassertiere(Kleinstlebewesen, ….), Wasserpflanzen, Wasserqualität,
Wasseruntersuchung mit dem Mikroskop, Süßwasser/Salzwasser usw.
* „Wasser in der Nahrung“: Mineralwasser, Fruchtsäfte, Wellness-Getränke, Eistee, Energiedrinks,
Suppe, Brot, Nudeln, Kuchen und mehr; Inhaltsstoffe in Getränken (Zucker, Koffein, Teein,
Geschmacksstoffe, ….) usw.
* „Der Kreislauf des Wassers“: Kreislauf des Wassers, Wasser in der Luft (Luftfeuchtigkeit,
Regen, Eis, Schnee, Hagel, …), Wasser auf anderen Planeten, Saurer Regen usw.
* „Bedrohung Wasser“: Überschwemmung (Flutwellen, Tsunami, …), Lawinen,
Wasserverbauung (Schutzbauten pro/contra, …), Klimawandel usw.
* „Wasser für jeden“: Zugang zu Wasser, das Geschäft mit dem Wasser, Informationen und
Berichte, Filme und Dokumentationen usw.
* „Wasseruntersuchung“: Wasseruntersuchung, Untersuchungskoffer, Welche Werte sind
im Wasser (Nitrat, Nitrit, Ammonium, ...), Wirkung dieser Stoffe, Wasserenthärtung,
Wasserqualität (Trinkwasser, Badewasser, Wasser für Fische, …) usw.
* „Physikalische Eigenschaften von Wasser“: Anomalie von Wasser, Aggregatzustände,
Oberflächenspannung, Kapillarkräfte, Auftrieb, Leitfähigkeit usw.
* „Chemische Eigenschaften von Wasser“: Dipol-Molekül, Lösungsmittel, Reaktivität,
pH-Wert, Wasserhärte, Ionenprodukt usw.
* „Wasser im 21. Jahrhundert“: Wasserversorgung, Klimawandel, Kriege um Wasser, Wasser-
reserven und -projekte (Afrika, …), der Umgang mit Wasser (Duschwasser, WC- Wasser, ...) usw.
* „Wasser und Kunst: Musik (Rock, Klassik, Volkslied, Lieder der Welt, …), Malerei, Bildhauerei,
Texte in der Literatur, Übersetzung (Bedeutung von Wasser), Thematik in Filmen, Dokus usw.
* Exkursion „Lutz“-Projekt: Ausstellung in Nenzing
Das Projekt „Wasser“ wird ebenfalls Thema der nächsten 2 Unterrichtsjahre für die 4. Klassen sein.
Dabei stehen ebenso weitere Exkursionen auf dem Programm (Kläranlage, VKW/Illwerke-Kraft-werke im Montafon, Kraftwerke (Getzner, Lukadavi, …), Wasserversorgung Gemeinde Bürs, …).
Helmut Schuler und Gerhard Pocza, Koordinatoren Ökolog NMS Bürs
Maßnahme im Detail
An der NMS Bürs hat es über viele Jahre schon Tradition alle 2 Jahre ein großes Jahresprojekt über ein bestimmtes Thema zu machen. Waren es in den vergangenen Jahren die Themen „Indien“, „Afrika“, „Menschen auf der Flucht“ oder etwa auch das großartige Projekt „Mensch und Kulturen“, so einigte man sich schon zu Beginn des Schuljahres 2017/18 im Lehrkörper auf das Jahresprojekt „Südamerika im Fokus“, um während des Schuljahres verschiedene Themen im Unterricht anzusprechen und zu bearbeiten.
In einer Schwerpunktwoche sollten alle SchülerInnen und Lehrpersonen der Mittelschule Bürs mit Unterstützung externer Experten in vielen unterschiedlichen Facetten das Thema „Südamerika“ auch in Hinblick auf Lebensräume und Umwelt angehen. Das Ziel waren abschließende Präsentationen in Form von Ausstellungen und Vorführungen, die von kulinarischen Köstlichkeiten begleitet wurden, am Donnerstag, den 25. Mai 2018 im gesamten Schulhaus.
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In diesem Projekt wurde geschlechterübergreifend gemeinsam gearbeitet.
Die im Lande allseits bekannte Märchenerzählerin Herta Glück und ihre Kollegin Uschi Krabichler, Buchautorin und exzellente Kennerin indianischer Märchen aus dem Regenwald, gestalteten mit einer aufgeweckten Schülerschar aus der ersten Klasse ein farbenfrohes Schattentheater, das in der Aula bewundert werden konnte. Der Bludenzer Erwin Sperger, Amnesty International Beauftragter, gewährte den Schülerinnen und Schülern der Klasse 4a aufrüttelnde Einblicke in die politischen Systeme und Menschenrechtsverletzungen in südamerikanischen Ländern, während Oliver Wilfling mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 4b die artistischen Bewegungsabläufe der brasilianischen Kampfkunst Capoeira einübte, die diese wiederum eindrucksvoll einem begeisterten Publikum präsentierten.
Im Rahmen des schulischen Leitgedankens „Grenzenlos lernen“ nahmen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Lehrpersonen Südamerika unter ganz verschiedenen thematischen Blickwinkeln unter die Lupe, trugen Materialien zusammen und gestalteten eine umfangreiche Ausstellung, die mit allen Sinnen erlebt werden konnte. Während einer Bootsfahrt auf dem Amazonas erfuhren so die Besucher Wissenswertes aus Schülerhand. Mit selbstgebastelten Trommeln wurde lateinamerikanische Musik gemacht und anhand aufwändig gestalteten Plakaten auf die Besonderheiten südamerikanischer Staaten und Metropolen dieses Kontinents aufmerksam gemacht. Ebenso informierten Schülerinnen und Schüler über die Erzeugung und den Wert von Schokolade, deren Zusammensetzung an Ort und Stelle verkostet werden konnte.
Präsentationsformen wurden schon weiter oben genau beschrieben.
Es fanden Nachbesprechungen in den einzelnen Klassen statt, in denen über die einzelnen Projektarbeiten reflektiert wurden.
Die Klassen- und Schulgemeinschaft wurden gestärkt.
Unsere Stärken liegen im gemeinsamen Erarbeiten und im begleiteten freien und selbstständigen Lernen der SchülerInnen.