Cave.Life
Schule: Mittelschule Zirl
KoordinatorIn: Bock Marie-HelenDirektorIn: Zangerl Stefan
Inhalt
"In dem Projekt CAVE.LIFE werden Eis- und Gletscherhöhlen als glaziales Refugium für mikrobielles Lebensformen untersucht. Jene Gemeinschaften verfügen über eine Adaptierung an extreme Bedingungen wie beispielsweise Nährstoffknappheit, geringes bis völlig reduziertes Lichtangebot, tiefe Temperaturen oder geringe Verfügbarkeit an Wasser. Bislang gibt es über diese mikrobiellen Nahrungsnetze in den Kompartimenten von (Eis)höhlensystemen wie Luft, Eis, Schmelzwasser und Sediment kaum Kenntnis. Zudem sind jene Höhlen oder Teile davon oft touristisch als Schauhöhlen genutzt, was zu einer Verfälschung der ursprünglichen Fauna und Flora führt. Gemeinsam mit Schüler/innen soll eine Bestandsaufnahme des ökologischen Potenzials durchgeführt werden in Hinsicht auf Biomasse und Metabolismus. Weiterführende Experimente schätzen das Ausmaß und die Konsequenzen des anthropogenen Einflusses ab.Eishöhlen werden zu ultra-oligotrophen Habitaten gezählt, wodurch der Bedarf an der non-invasiven Untersuchung nach Biosignaturen gegeben ist. Gemeinsam mit Schüler/innen der HS/NMS Zirl und dem BRG in der Au wurde anhand eines Modulsystems eine biologische Charakterisierung dieser Höhlen erstellt. Diese Untersuchungen sollen Aufschluss geben über weit verbreitete, jedoch weitestgehend vernachlässigte Lebensräume, welche überaus sensibel auf Temperaturschwankungen reagieren. Mit der Neuen Mittelschule Zirl wurden einfache Labormethoden praktiziert, um die SchülerInnen in die Wissenschaft einzugliedern und dafür zu begeistern." Univ.-Prof. Dr. Birgit Sattler (Projektleiterin)
Die Einschulung der Schülerinnen z.B. zur Benutzung eines Airsamplers, erfolgte im Rahmen des Ökologie Unterrichtes durch die Polarforscherin Birgit Sattler vom Institut für Ökologie der UNI Innsbruck.
Bei einer Exkursion im Natur Eis Palast am Hintertuxer Gletscher auf 3000 m Höhe wurde mit den SchülerInnen, geführt vom Entdecker der Gletscherspalte - Roman Erler (Natursport Tirol) -, das ausgedehnte Höhlensystem begangen und die Entstehung dieser Gletscherspalte erklärt. Mit drei Wissenschaftlerinnen führten die Kinder einfache Feldarbeit und Beprobung in situ durch. Dazu zählten Airsamplen zur Sammlung von Sporen, Bakterien und Algen (Bioaerosole) aus der Luft, das "Abklatschen" von Schuhsohlen von Besuchern des Eispalastes mit sterilen Platten, die im Labor in Innsbruck von den Wissenschaftlern untersucht werden, inwieweit es dadurch zu einer Verfälschung der Flora und Fauna des Ökosystems durch Eintrag durch den Menschen kommt. Untersuchung der Wasserchemie eines Eissees und Erfassung der durch elektronische Messgeräte gewonnen Daten (z.B. Temperatur, ph-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoffsättigung). Abkratzen von Algen im Bereich der künstlichen Beleuchtung der Eishöhle (Lampenflora). Diese Arbeiten wurden von den Kinder mit erstaunlicher Sorgfalt getätigt. Selbstverständlich war das Tragen von Laborhandschuhen, Verwendung von sterilen Instrumenten und Wechseln von sterilen Filtern auf den Airsamplern, da den Kindern durch die intensive Einschulung bewusst war, dass die Proben nicht kontaminiert werden sollten. Die von den SchülerInnen gesammelten Proben konnten so von den Wissenschaftlerinnen in den Laboren der UNI Innsbruck untersucht und ausgewertet werden.
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