ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

IntegrationslotsInnen

Schule: HLW Schrödinger
KoordinatorIn: Victoria Fuchs Doris Fallent
DirektorIn: Mag. Petermandl Margareta
Inhalt
Wir haben in unserer Schule fünfjährige Berufsbildende Höhere (BHS-) Klassen, die mit Matura abschließen und wir haben ein- und dreijährige Klassen, die sogenannten Berufsbildenden Mittleren (BMS-) Klassen. In diesen ist der Anteil von SchülerInnen mit Migrationshintergrund deutlich höher als in den BHS-Klassen. Unser Projekt IntegrationslotsInnen ist aus einem Entwicklungsprozesses gewachsen, der eben unsere Berufsbildenden Mittleren Klassen im Fokus hat. Dieser Prozess wurde - nach etlichen Veränderungen seit 2003 - 2010 gestartet und es wurde ein Leitungsteam installiert.

Besonders im BMS-Zweig haben unsere LehrerInnen seit Jahren den Eindruck, pädagogisch und menschlich zu scheitern, nichts weiter zu bekommen - viele ziehen sich mit den Jahren aus ihm zurück. Die SchülerInnen der BMS-Klassen gehen im Schulalltag wesentlich mehr Konflikte ein, sind häufiger Opfer von Konflikten und "genießen" unter den SchülerInnen der BHS-Klassen einen wirklich schlechten Ruf. Zudem ist die Dropout-Rate sehr hoch, mitunter erreicht nur ein Drittel der SchülerInnen der ersten Klassen den Abschluss.


In und nach unserem ersten LehrerInnen-Workshop mit Frank Dölker von der Hochschule Fulda gab es bereits die ersten Aha-Erlebnisse. Uns wurde klar, dass das was wir unter Integration verstanden und wie wir sie bisher aus dem Bauch heraus praktizierten alles war, nur nicht sinnvolle integrative pädagogische Arbeit. Wir begann alles zu hinterfragen, unsere Wortwahl, unsere Absichten unsere Werte und sogar unser Auftreten und unsere Kleidung in den Klassen. Einiges war uns richtig peinlich und es tat manchmal weh, hinzusehen und zu ändern.

Der zweite Workshop mit SchülerInnen wurde überraschend gut angenommen. Es gab viele Anmeldungen und die SchülerInnen arbeiteten mit Frank Dölker unglaublich gut. Auch für sie war vieles neu und ungewohnt, die "Veränderungsschocks", blieben bei ihnen aber in einem weniger "bedrohlichen" Rahmen. Die SchülerInnen meldeten zurück, dass sie enorm viel mitgenommen hatten und dass das Seminar richtig Spaß gemacht hatte.

Der dritte Workshop wurde gemeinsam "ausgetragen". SchülerInnen und LehrerInnen arbeiteten gemeinsam, um zu klären, wie wir unsere bisherigen "Erkenntnisse" für ein gelungenes Miteinander in unserer Schule nützen könnten.
Die im dritten Workshop erreichten Ergebnisse sind erstaunlich - klingen manchmal banal - und tiefgreifend, da sie in nahezu alle Prozesse in unserer Schule reichen.
Erkenntnisse, wie die, dass
.bestimmte Klassen auf ihren WCs selten Toilettenpapier vorfinden,
.LehrerInnen und SchülerInnen - ohne es zu wollen - SchülerInnen massivst ausgrenzen,
.SchülerInnenvertreterInnen keine Chance auf reale Mitbestimmung haben,
.SchülerInnen als TrainerInnen für andere SchülerInnen besonders erfolgreich sind,
.unsere Räume weder zum Verweilen, noch zum Austausch einladen,
.Schulwarte, Buffet-BetreiberInnen, SekretärInnen, RaumpflegerInnen in das pädagogische Boot geholt werden müssen, da sie starke MeinungsbildnerInnen sind,
ließen uns Arbeitsgruppen entstehen lassen, die ohne Stress aber mit großer Ausdauer und Strategie ihre Ziele verfolgen.

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