ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Blumenzwiebeln für den Schulhof

Schule: RG/WRG 8 Feldgasse
KoordinatorIn: Mag Grabherr Helmut
DirektorIn: Dir. Mag. Holl-Blauensteiner Sabine
Inhalt
Im Rahmen der erstmalig stattfindenden Unverbindlichen Übung "ÖKOLOG" beschloss eine hochmotivierte Schüler*innengruppe sich im Schuljahr 2024/25 vermehrt um unser gärtnerisches Sorgenkind, den Schulhof, zu kümmern. Im grauen Herbst wuchs die Sehnsucht nach Farben und so wurde die Idee einer schulweiten Blumenzwiebelsammelaktion entwickelt. Die Schüler*innen gestalteten Sammelboxen und analoge sowie digitale Flyer. Sämtliche Schulpartner*innen wurden direkt sowie durch unterschiedliche Kommunikationsplattformen informiert. Die erfreulich vielfältigen Spenden wurden Ende November sorgfältig im Schulhof eingepflanzt. Durch die Aktion sollte nicht nur der Schulhof im Frühjahr bunter werden (was auch gelang), sondern vermehrt Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung gegenüber der (Er)lebenswelt unserer Schule geschaffen werden. Das Feedback fiel sowohl seitens der Schüler*innen, Eltern als auch der Lehrer*innen sehr positiv aus, so dass an eine Fortsetzung im Schuljahr 2025/26 gedacht wird.
Selbstgestalteter Flyer, analog und digital verbreitet

Selbstgestalteter Flyer, analog und digital verbreitet

ÖKOLOG - Schüler*innen kurz vor dem Einsetzen Anfang Dezember 2024

ÖKOLOG - Schüler*innen kurz vor dem Einsetzen Anfang Dezember 2024

Das Ergebnis im Frühling, Schülerinnenfoto

Das Ergebnis im Frühling, Schülerinnenfoto

Farbe im Stadtgrau

Farbe im Stadtgrau

Es läuten die Osterschulglocken...

Es läuten die Osterschulglocken...

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Heuer fand erstmals die für alle Schulstufen offene Unverbindliche Übung "ÖKOLOG" statt, als bereits dritter Versuch langfristig eine ÖKOLOG - Schüler*innengruppe zu etablieren (in den ersten beiden Jahren als Freiwilligengruppe, danach als freies Wahlmodul). Als Schwerpunkt für das Schuljahr nahmen sich die 9 Schüler*innen selbstgewählt den Schulhof vor.

Der kleine Schulhof der Feldgasse ist beinahe zu 100% versiegelt mit einigen wenigen Pflanztrögen. Lichtmangel, Trockenheit und starke Erhitzung erhöht durch Wärmeabstrahlung erschweren gärtnerische Interventionen zusätzlich zu Platzmangel sowie intensiver, spielerischer Nutzung durch die Schüler*innen. Dennoch konnten heuer einige Maßnahmen gesetzt werden, um den Schulhof als Lebensraum aufzuwerten. Im Zentrum standen dabei einerseits biodiversitätsfördernde Maßnahmen, andererseits die Bewusstseinsbildung als Schulgemeinschaft Verantwortung bzw. Gestaltungskompetenz für den Schulhof zu übernehmen.

Hervorgehoben wird in diesem Zusammenhang die von den teilnehmenden Schüler*innen entwickelte sowie umgesetzte "Blumenzwiebelsammelaktion". Im Herbst 2024 wurde intensiv schulintern in allen Klassen sowie bei den Eltern und Lehrer*innen geworben, Blumenzwiebeln zu spenden. Mittels Aushängen in allen Klassen, Klassenbesuchen, Flyern im Schulhaus sowie Bespielung aller digitalen Kanäle wurden die Informationen unter allen Schulpartner*innen verbreitet. Die Flyer und Aushänge, auch zwei Sammelboxen, wurden selbst gestaltet. Die Sammelboxe standen dann in der Aula sowie im BI-Saal allen zur Verfügung und wurden regelmäßig entleert.

Die ÖKOLOG - Schüler*innen setzten die gesammelten Blumenzwiebeln und Knollen (Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Traubenhyazinthen, Winterlinge, Schneeglöckchen, Balkan - Windröschen, etc...) Anfang Dezember im Schulhof ein.

Im kommenden Frühjahr sollten sie den Schulhof zum Erblühen bringen. Vor allem die Narzissen entwickelten sich prächtig, aber nicht alle Zwiebeln/Knollen blühten auf. So zeigten sich die Balkan-Windröschen leider gar nicht und die Wildtulpen wurden kurioser Weise vor dem Aufblühen vermutlich durch Krähen offensichtlich gezielt zerstört. Insgesamt muss zugegeben werden, dass der Blüherfolg unter den Erwartungen lag, was evetuell auch am späten Datum der Pflanzung liegen kann. Dennoch kann die Aktion als voller Erfolg bezeichnet werden. Die Rückmeldungen der nur indirekt beteiligten Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen waren durchwegs positiv. Es zeigte sich vor allem eine Gemeinschafts-fördernde Wirkung. Die teilnehmenden Schüler*innen konnten sich in ungewohnten schulischen Kontext selbstwirksam betätigen und manche zeigten auch abseits der Stunden der Unverbindlichen Übung freiwilligen, selbstorganisierten Einsatz.

Wünschenswert wäre es, die Aktion (oder ähnliche) zu einem fixen Bestandteil der Schulkultur werden zu lassen, je nachdem wie sich die nächstjährige Gruppe entscheiden wird.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
9
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Keine
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Das Projekt wurde über alle Schulkanäle analog (Klassenbesuche, Elternverein, Plakate, Flyer, etc...) sowie digital (schoolfox, Teams, Homepage, Social Media) kommuniziert.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Informelles Feedback wurde seitens der Lehrer*innen, nicht direkt beteiligter Schüler*innen sowie Eltern aufgearbeitet, sowie die erfolgten Maßnahmen laufend in der Arbeitsgruppe evaluiert.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
1. Das Bewusstsein, dass alle Schulpartner*innen nicht nur Verantwortung für sondern auch Möglichkeit zur Gestaltung des Schulhofes als (Er)lebensraum für alle, auch nichtmenschlichen Partner*innen der Schule, haben, hat sich spürbar zum Positiven verändert (zum Beispiel haben ÖKOLOG - Schüler*innen selbstständig, freiwillig und ohne direkte pädagogische Anleitung in ihrer Freizeit kleine gärtnerische Tätigkeiten übernommen) .

2. Im Frühling hat es wunderschön geblüht...
Wo liegen unsere Stärken?
- hochmotivierbare Schüler*innen
- "Restl verwerten"
- gute Kommunikationsbasis mit den Schulpartner*innen
- Improvisation und Flexibilität
- aus wenig viel zu machen
Welche weiteren Maßnahmen/Projekte wurden im Schuljahr durchgeführt?
- Im Rahmen der Unverbindlichen Übungen kam es laufend zu gärtnerischen Interventionen mit dem Schwerpunkt der Erhöhung der Biodiversität im Schulhof:
) Pflanzung heimischer Frühblüher wie Buschwindröschen, Leberblümchen, Bärlauch, etc.
) Etablierung eines "Wienerwald-Wiese" - Pflanztrogs durch Verpflanzen von Rasensoden (aus dem Garten des ÖKOLOG - Koordinators)
) Zubereitung von Minz-Melissensirup aus bereits in den Vorjahren etablierten und sich gut entwickelnden Pflanzen im Schulhof
)uvm...
- Besonders gelungen ist die Gestaltung eines kleinen Feuchtbiotops aus alten, nicht mehr benötigten Pflanzgefäßen, wobei es auch zu einer Kooperation mit unserem Nachbarn, dem Siedlungswerk kam, die im Rahmen ihres Umbaus dankenswerter Weise alte Ziegel spendeten. Bepflanzt wurde das Biotop mit vorwiegend heimischen Arten: Wurmfarn (Dryopteris filix-mas),
Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), Lungenkraut – Zuchtsorte „Trevi Fountain“ (Pulmonaria saccharata), Sumpfcalla (Calla palustris), Froschlöffel (Alisma plantago aquatica), Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus), Krötenlilie (Tricyrtis hirta), Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- In einer Kooperation mit der Schulbibliothek und den naturwissenschaftlichen Labors des Realgymnasiums wurde heuer (bis jetzt überraschend erfolgreich) mit dem Klonen von Austernpilzen (Pleurotus ostreatus) experimentiert. Ziel ist es aus der Bibliothek aussortierte Bücher, die sonst entsorgt werden in einem geeigneten, allen Besucher*innen der Bibliothek zugänglichen Schaumedium als Substrat für Austernpilze zu verwenden. Damit soll Bewusstsein für Vergänglichkeit, ökologische Zusammenhänge sowie Nachhaltigkeit geschaffen werden. Momentan ist es gelungen Körnerbrut herzustellen.
- Daneben fanden außerhalb der Unverbindlichen Übung "ÖKOLOG" zahlreiche Projekte, sowie Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit in den Klassen der Unter- sowie Oberstufe statt.