ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Klimagerechte Bepflanzung der Schulumgebung mit Unterstützung durch die "Hexenküche"

Schule: BG/BRG Mattersburg
KoordinatorIn: Mag.a Federer Angelika
DirektorIn: OStR. Mag. Mihalits Gerlinde
Inhalt
Da die Baufirma es nach dem Schulumbau es nicht geschafft hat, eine klima"fitte" flächendeckende
Begrünung der Schulumgebung anzulegen, hat diese Aufgabe das Ökolog-Team des BRG-Mattersburg übernommen. Mit einem Teil des Erlöses aus der "Hexenbar" beim Schulfest (einzigartiger Limoncello-Spritz und berühmte Waldmeisterbowle) und Einnahmen aus einem "Jungpflanzenbazar" für LehrerInnen im Konferenzzimmer konnten geeignete trockenheits- und hitze resistente Bienenweidepflanzen beschafft werden. Die Pflanzen wurden anschließend im Lauf des Frühjahrs sowohl im Schulhof als auch auf der Böschung neben der Kirche von unterschiedlichen Schülerteams in geplanter Anordnung eingesetzt. Freiwillige Trupps aus der Minihexenküche und dem Modul Hexenküche übernahmen die Bejätung während der Anwuchsphase sowie den Gießdienst. Die Bewässerung im Sommer übernahmen die Schulwarte. Die Pflanzendecke wird jetzt im Herbst wieder verdichtet (Nachpflanzung in Lücken), hat aber dem extrem heißen Sommer bereits gut getrotzt. Das Projekt wird erst im nächsten Jahr abgeschlossen sein.
Pflanzentransport

Pflanzentransport

Bepflanzung Schulhof

Bepflanzung Schulhof

Pflanzlöcher auf der Böschung graben

Pflanzlöcher auf der Böschung graben

Ein Teil des Erlöses aus unserer "Hexenbar" mit selbst gemachten Produkten aus unserem Schulgarten wurde für den Pflanzenankauf unseres Projekts "Klimafitter Schulgarten" verwendet

Ein Teil des Erlöses aus unserer "Hexenbar" mit selbst gemachten Produkten aus unserem Schulgarten wurde für den Pflanzenankauf unseres Projekts "Klimafitter Schulgarten" verwendet

Beetrosen wurden als klimaresistente und farblich attraktive Bodendecker auf die Böschung gepflanzt

Beetrosen wurden als klimaresistente und farblich attraktive Bodendecker auf die Böschung gepflanzt

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Nach der Umbau- und Renovierungsphase des BRG-Mattersburg war es notwendig, auch die Schulumgebung neu zu gestalten bzw. zu bepflanzen. Die dazu ermächtigte Baufirma schaffte es aber nicht, die diese Aufgabe erfolgreich zu erfüllen, da die Bepflanzung nicht klimagerecht und der Boden dafür völlig ungeeignet war. Die eintönig gepflanzte Pachysandra, ein Bodendecker für Schattenunterwuchs, verabschiedete sich alsbald und die Schulwarte klagten darüber, dass sie aufgrund der fehlenden geeigneten Bepflanzung ständig Unkraut jäten mussten, weil das das einzige war, das auf den Beeten überlebte. Besonders die Böschung neben der Schule war in Mitleidenschaft gezogen und drohte nach dem Jäten bei Regenfällen abzurutschen. Die Koordinatorin des Ökolog-Teams bot daher an, in einem Projekt mit mehreren Klassenteams bzw. SchülerInnen des Moduls Hexenküche und der Begabtenförderung Minihexenküche eine klimafitte Bepflanzung mit geeigneten Arten vorzunehmen. Es wurde beschlossen, die Böschung neben der Schule mit aufrechtem und kriechendem Rosmarin, Lavendel sowie Bodendeckerrosen zu bepflanzen. Die Finanzierung übernahm dabei zum Teil die Schule, zum Teil aber auch die Hexenküche selber. Das Geld für die Jungpflanzen kam dabei sowohl aus dem Verkaufserlös aus der "Hexenbar" beim Schulfest, als auch durch einen Jungpflanzenbazar im Konferenzzimmer, bei dem die Ökolog-Beauftragte klimafitte, trockenresistente heimische Jungpflanzenexponate aus ihrem eigenen artenreichen Garten gegen eine Spende den KollegInnen anbot. Etliche Jungpflanzen aus diesem Garten (zum Beispiel Nachtkerze und Muskatellersalbei) wurden dann auch bei der Bepflanzung des Schulinnenhofs verwendet. Weitere Jungpflanzen (Spornblume, Gaura, Fetthenne, Wollziest, Sonnenhut,...) wurden bei der Gartenbaufirma Maly aus Eisenstadt, sowie bei Bellaflora erworben. Im Herbst 2023 nahm bereits Kollege Lunzer, Mitglied des Ökolog-Teams eine Bepflanzung mit Chrysanthemen (Herbstblüher) und Frühjahrsgeophyten (Tulpe, Narzissen und Hyazinthen) in Form von 100ern (zum 100 Jahr-Jubiläum der Schule) vor. In mehreren Etappen wurden also der Schulhof und die Böschungen neben der Schule von mehreren SchülerInnenteams bepflanzt. Die Schulwarte unterstützten dabei mit dem Ankauf von Pflanzerde und Rindenmulch und übernahmen auch die Bewässerung über die Sommermonate. Zur weiteren Betreuung der Beete während des Schuljahres wurden "Gieß- und Unkrautjäteteams" formiert und Supplierstunden werden ebenfalls für diese Tätigkeit genutzt. Das "mediterrane Beet", das bereits vor zwei Jahren angelegt wurde und mit Salbei, Thymian, echtem Lavendel, Lorbeer, Rosmarin und einem Olivenbaum bepflanzt wurde, ist bereits erfolgreich angewachsen, verdichtet sich bald flächendeckend, und wird gejätet und jährlich beerntet. Aus dem duftenden Lavendel wird Lavendelhydrolat destilliert sowie Lavendelzucker hergestellt. Eine weitere Verarbeitung durch die Lehrkräfte aus Technik und Design (Lavendelsackerl) ist in Planung. Trotz des heißen Sommers hat die Bepflanzung standgehalten, nicht zuletzt durch die liebevolle Pflege durch unsere beiden Schulwarte....
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
30
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Im Rahmen des Projektes kooperierten wir mit der Gartenbau Firma Maly aus Eisenstadt, die uns günstige Jungpflanzen für den Schulhof zur Verfügung stellte und uns bei der Pflanzenauswahl für bezüglich Hitze- und Trockenheitsresistenz beraten hat
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Bei unserem Schulfest am 28.6.2024 gab es Führungen durch den Schulgarten, den Eltern wurde der bepflanzte Schulhof gezeigt
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, es werden laufend noch weiter Pflanzen ergänzt bzw. nachgesetzt. Erst im nächsten Jahr wird sich endgültig zeigen, ob die Bepflanzung erfolgreich war, dann erfolgt auch die Evaluierung des Projekts.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Der Schulhof wirkt freundlicher. Viele KollegInnen, die vom Konferenzzimmer aus auf den Schulhof sehen können, geben positive Kommentare und freuen sich über die jahreszeitlich veränderte Blütenpracht. Durch den Erwerb von "klimafitten" endemischen Arten am Jungpflanzenbasar im Frühjahr haben einige KollegInnen die Artenvielfalt in ihrem privaten Garten gesteigert und ihrerseits für mehr Bienenfutter gesorgt. Das Bewusstsein für klimagerechte und naturnahe Gartengestaltung wurde im Lehrkörper geweckt bzw. gesteigert und das Wissen um fachgerechte Pflege erweitert. Da viele der Pflanzen im Schulhof als Bienenweide gelten, ist ein Wildbienenrefugium an der Schule in Planung. In die Planung involviert sind bereits der neue Direktor und einer der beiden Schulwarte, die beide Erfahrung mit der Beherbergung von Wildbienen haben.
Wo liegen unsere Stärken?
Wir haben sehr viele Grünflächen im unmittelbaren Umfeld unserer Schule. Das ist zwar einerseits viel Arbeit bei der Pflege, vor allem für die Schulwarte, aber andererseits eine unverzichtbare Grünressource in Bezug auf den Klimawandel (Stichwort entsiegelte Flächen, damit Starkregen versichern kann, bessere Kühlung statt Asphalt- oder Betonböden, Lebensraum für Insekten und andere Bodenlebewesen). SchülerInnen können bei einem Lehrausgang unmittelbar neben der Schule seltene Schmetterlinge und andere vom Aussterben bedrohte Insektenarten finden (zuletzt die Raupe eines Lindenschwärmers.) Wir sind ständig am Erweitern des Ökolog-Teams, konnten zuletzt auch die Schulwarte mit ins Boot holen.