ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

"LEssig kooperieren" - Bewusstseinsbildung durch Sichtbarkeit

Schule: BRG/BORG II Lessinggasse
KoordinatorIn: MMag. Dr. Penkner Alexandra
DirektorIn: DI Mag. Graf Roman
Inhalt
"LEssig zu kooperieren", das war das Motto des Schuljahres 2023/24 am Schulzentrum Lessinggasse. Es wurden größere und kleinere Kooperationen mit außerschulischen Partnern im Sinne der Nachhaltigkeit durchgeführt. Ein Fotoworkshop beschäftigte sich z. B. mit Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Kooperationen mit der TU Wien hatten wiederum die Veränderung des urbanen Raumes und somit die Entwicklung einer zukunftsträchtigen und lebenswerten Stadt zum Thema. Eine Zusammenarbeit mit der Künstlerhaus Vereinigung zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz führte zur Aufnahme von kritischen Trickfilmen. Es wurden noch viele weitere Projekte verfolgt, wie die dauerhafte Öffnung unseres beliebten Tauschraumes und die artgerechte Pflege unserer zahlreichen Schultiere.
Plakat zur Fotoausstellung "Witnesses of climate change"

Plakat zur Fotoausstellung "Witnesses of climate change"

HOPE Raumlabor: Abschlussveranstaltung im öffentlichen Raum

HOPE Raumlabor: Abschlussveranstaltung im öffentlichen Raum

Schulimkerei: Bienenpflege auf der Dachterrasse

Schulimkerei: Bienenpflege auf der Dachterrasse

Fotoausstellung "Witnesses of climate change" am Karmelitermarkt

Fotoausstellung "Witnesses of climate change" am Karmelitermarkt

Projekt "Animate for a better climate": Ausschnitt aus einem Trickfilm

Projekt "Animate for a better climate": Ausschnitt aus einem Trickfilm

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
"LEssig kooperieren" – Bewusstseinsbildung durch Sichtbarkeit

Am Schulzentrum Lessinggasse wurden im Schuljahr 2023/24 mehrere Projekte mit außerschulischen Kooperationspartnern zum übergeordneten Thema Nachhaltigkeit durchgeführt.

Im Rahmen des von der Kulturvermittlerin Alexandra Haberkorn konzipierten Projekts „Witnesses of climate change“ wurde mit den Schüler*innen der Klasse 5K während einer Projektwoche Fotografie mit dem Thema Klimawandel verknüpft. Die künstlerische Leitung hatte die Fotografin Katharina Fröschl-Roßboth inne. Sie wurde unterstützt von den Biologie- und Kunstlehrer*innen der Schulklasse.
In einem ersten Schritt wurden klimawandelrelevante Themengebiete erarbeitet, die vor allem in Städten von großer Bedeutung sind. Die Schüler*innen dokumentierten die entsprechenden Ursachen bzw. Auswirkungen des Klimawandels an ausgewählten Orten im zweiten Wiener Gemeindebezirk durch Fotografie und Interviews. Eine Auswahl der Bilder wurde digital nachbearbeitet. Parallel dazu entstanden Texte, die den Inhalt der Bilder unterstützten.
In einer Ausstellung am Karmelitermarkt präsentierte die Klasse ihre Ergebnisse, auf Planen ausgedruckt und an einem Bauzaun montiert, für eine Woche der Öffentlichkeit. Die fünf Werkgruppen der Schau trugen die Titel: „Heiß, heiß, Baby“ – Hitze in der Stadt, „Letztes Naturparadies“ – Der Augarten, „Ständiger CO2-Ausstoß“ – Mobilität, „Green, gray and green again“ – Bodenversiegelung und Gegenstrategien der Pflanzenwelt, und „Farbiger Protest“ – Street Art zum Klimawandel im Nordbahnviertel.

An der Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Universität Wien wurde das HOPE Raumlabor gegründet, da die gebaute Umwelt und damit auch die Bildungseinrichtungen und Schulwege viele Faktoren umfassen, die zu Klimawandel und Artenschwund geführt haben. Kindern und Jugendlichen sollen durch das HOPE Raumlabor innovative Experimentier- und Forschungmöglichkeiten direkt vor Ort zur Verfügung gestellt werden, um Probleme in ihrem direkten Umfeld zu erkennen, wahrzunehmen und um Handlungsspielräume und Gestaltungserfahrungen zu ermöglichen. Im Rahmen dieses Projektes fanden drei Kooperationen im Schuljahr 2023/24 an unserer Schule statt:
Im Laufe des 2. Semesters bekam die 4D mehrere Besuche von einem Expert*innen-Team der TU Wien, bestehend aus Architekt*innen und Studierenden, Baukulturvermittler*innen, Raumplaner*innen und Künstler*innen. Gemeinsam wurde intensiv an den Themen Klimaschutz, Nutzung des städtischen Raums und Verringerung der Autodichte gearbeitet. Das erste Highlight des Semesterprojekts war der gemeinsame „Walking School Bus“. Studierende und Schüler*innen der 4D organisierten „Haltestellen“, an denen Kinder der Volksschule Vereinsgasse in der Früh zu Fuß „zusteigen“ konnten. Gemeinsam spazierten sie dann mit goldenen Ballons zur Volksschule und lieferten dort die sichtlich erfreuten Volksschüler*innen sicher ab.
Am Ende des Schuljahres gab es das große Endprojekt, bei dem die 4D gemeinsam mit den Architekturstudierenden Parkräume des Grätzls in spannende, kreative und abenteuerliche Schauplätze verwandelte. Die dafür aufwendig gestalteten Objekte sollen nun gegenüber des Volkertmarkts ausgestellt werden.
Auch das Wahlpflichtfach Biologie setzte sich im Rahmen eines HOPE-Projekts mit nachhaltiger urbaner Architektur auseinander. Zwei Lehrende der TU-Wien kamen mit ca. 15 Studierenden an drei Terminen an die Schule, um mit den Schüler*innen zu arbeiten. Im Wahlpflichtfach beschäftigten sich die Schüler*innen bereits davor mit ornithologischen Themen und diese wurden mit den Studierenden vertieft. Gemeinsam wurden Lebensraumansprüche ausgewählter Vogelarten in Hinblick auf den urbanen Lebensraum ausgearbeitet. Anschließend wurde die schulische Umgebung in Kleingruppen bezüglich dieser Ansprüche und vogelfreundlicher bzw. vogelfeindlicher Architektur untersucht. Im Rahmen der Präsentation der Ergebnisse wurde versucht, die Vogelperspektive einzunehmen und es wurden Lösungen für eine nachhaltigere Architektur im Sinne des Zusammenlebens mit verschiedenen Vogelarten vorgestellt.

Unter dem Motto “Animate for a better climate” gestalteten die Schüler*innen der 7T gemeinsam mit der Künstlerhaus Vereinigung und dem Künstlerhausmitglied, Künstlerin Ina Loitzl, Trickfilme zum Thema „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“. Im Rahmen des 3-teiligen Workshops setzten sich die Schüler*innen selbstständig mit den Themen Umweltverschmutzung und Klimawandel und den daraus resultierenden Problemen auseinander, hinterfragten diese und fanden eventuelle Lösungsvorschläge. Die Workshops umfassten das Kennenlernen der Technik des Trickfilms, die Dreharbeiten, die Vertonung und die Kreation von Titel und Abspann der Kurzfilme.
Die Kurzbeschreibung eines der Videos lautet folgendermaßen: “Ein Film über Klimawandel durch den zu hohen CO2 Ausstoß. Anfangs ist die Welt wütend wegen des ganzen klimaunfreundlichen Verhaltens der Menschen. Darüber hinaus würde die Erde ein besserer und schönerer Ort sein, wenn wenigstens weniger mit Autos mit Verbrennungsmotoren fahren würden.”
Abschließend fand mit Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen ein Screening der Trickfilme im Salon Karlsplatz im Künstlerhaus statt.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
88
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Die genannten Projekte wurden in Kooperation mit schulexternen Personen bzw. Institutionen durchgeführt. Das Projekt „Witnesses of climate change“ wurde in Kooperation mit der Kulturvermittlerin Alexandra Haberkorn und der Fotografin Katharina Fröschl-Roßboth durchgeführt. Finanziell unterstützt wurde dieses Projekt vom OeAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung) und durch die Kulturförderung des zweiten Wiener Gemeindebezirks.

Die beiden HOPE-Projekte fanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunst und Gestaltung an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Universität Wien statt.

Das Projekt "Animate for a better climate" fand in Zusammenarbeit mit der Künstlerhaus Vereinigung im Rahmen von culture connected statt. Gefördert wurde auch dieses Projekt durch den OeAD.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Sowohl das Projekt „Witnesses of climate change“ als auch ein HOPE-Projekt wurden im öffentlichen Raum präsentiert: Die Abschlusspräsentation des Fotoworkshops „Witnesses of climate change“ fand am Karmelitermarkt statt, wo die Fotos nach der Vernissage für eine Woche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Die Abschlusspräsentation eines HOPE-Projektes fand in der Fußgängerzone vor der Schule statt. An den öffentlichen Präsentationen nahmen Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und auch interessierte Personen aus dem örtlichen Umfeld teil.
Die Trickfilme, welche im Rahmen des Projekts "Animate for a better climate" entstanden, wurden im Salon Karlsplatz im Künstlerhaus gezeigt.
Innerhalb der Schule wurden die Kooperationen und deren Abschlusspräsentationen durch Plakate und Hinweise auf dem Infoscreen beworben. Zusätzlich konnten die Projekte von Außenstehenden auf der Schulhomepage (www.lessinggasse.at) mitverfolgt werden.
Es ist geplant, die Fotos des Fotoprojekts „Witnesses of climate change“ im Herbst 2024 auch im Eingangsbereich der Schule auszustellen.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Es wurden Feedbackgespräche mit Kooperationspartnern, Schüler*innen, beteiligten Lehrer*innen, der Direktion und mit Besucher*innen der Ausstellungen geführt.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen wurde den Schüler*innen bewusst, wie bedeutend das Thema Nachhaltigkeit für uns alle ist. Es wurde deutlich, dass viele Menschen das Ziel, sich für unsere Umwelt einzusetzen, verfolgen.
Weiters wurde vor allem durch die öffentlichen Präsentationen der Projekte sichtbar, dass vielen Personen an der Schule eine lebenswerte Zukunft wichtig ist. Diese gemeinsame Perspektive stärkt, motiviert und beeinflusst das Schulklima nachhaltig positiv.
Wo liegen unsere Stärken?
Unsere Stärken liegen in der Offenheit und dem Zusammenhalt der gesamten Schulgemeinschaft sowie in der vorherrschenden Wertschätzung für die Arbeit anderer. Offenheit und ehrliches Interesse bilden die Basis für Kooperationen mit außerschulischen Partnern. Die wertschätzende Anerkennung der Projekte von Kolleg*innen wird durch das Interesse an den jeweiligen Projekten und die selbstverständliche Unterstützung dieser deutlich. Diese Wertschätzung stärkt die Motivation, derartige Projekte weiterzuverfolgen.