ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Der Wurm ist drin

Schule: Mittelschule Raabs/Thaya
KoordinatorIn: Dipl. Päd. Vogl-Miloczki Barbara
DirektorIn: OSR Mayrhofer Anita
Inhalt
Mit der Anschaffung einer Wurmkiste entwickelte sich dieses Projekt zu einem sehr umfangreichen. Es wurde eine Versuchsstation für den Experimentaltag in St. Pölten und für die Young Scientists in Langau zum Thema Bodentiere entwickelt und betreut. Als Vorbereitung dafür wurden im Unterricht verschiedenste Versuche zum Boden durchgeführt. Die Betreuung der Wurmkiste wurde von den Schülerinnen und Schüler übernommen. Der entstandene Wurmkompost konnte im neu gestalteten Schulgarten gleich verwendet werden. Der Ökolog-Schulbaum wächst und gedeiht.
Experimentaltag in St. Pölten

Experimentaltag in St. Pölten

Arbeit im Schulgarten

Arbeit im Schulgarten

unser neuer Baum

unser neuer Baum

Experimente zum Thema Boden

Experimente zum Thema Boden

Wurmkiste

Wurmkiste

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Die 3K der NöMS Raabs an der Thaya hat sich in diesem Schuljahr in vielfältiger Weise mit dem Boden beschäftigt. Gleich am Beginn des Schuljahres besuchten wir beim Wandertag das Heidenreichsteiner Moor. Bei einem Rundgang konnten mit der Hearonymus-App individuell die einzelnen Themen erkundet werden. Sehr schnell wurde uns die Bedeutung des Bodens mit all seinen Ausprägungen klar. Dazu sollte weitergeforscht sowie in der Schule und im Schulgarten einiges umgesetzt werden.

Als erstes besorgten wir eine Wurmkiste und die Erstausstattung Würmer. Ende September konnte die Holzkiste bereits von uns zusammengebaut werden. Ihre Bewohner wurden beim Einzug genau begutachtet und Berührungsängste und Vorurteile abgebaut. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit der Lebensgrundlage der Würmer auseinander und gestalteten ein übersichtliches Plakat mit den zum Füttern erlaubten biogenen Abfällen. Auch „Wurmfuttergläser“ zum Sammeln in den einzelnen Klassen wurden gestaltet. Unser Ziel, den wertvollen Wurmhumus (und Wurmtee) dann im Frühjahr für den Schulgarten zu verwenden, sollte unbedingt erreicht werden.

Im lehrplanmäßigen Biologieunterricht widmeten die Lernenden sich dem Aufbau des Bodens, dessen Zusammensetzung sowie den Funktionen. Dieses theoretische Wissen wurde anhand verschiedener Bodenexperimente praxisnah erarbeitet. Zuerst wurden die verschiedenen Bodenarten (Sand-, Lehm- und Walderde) auf die Durchlässigkeit von Wasser und auf ihre Filter- bzw. Speicherfunktion untersucht. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um die Eignung der verschiedenen Böden für die unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzung zu verstehen. Beim Erosionsversuch haben die Schülerinnen und Schüler ein Starkregenereignis auf drei verschiedene Bodensituationen simuliert und festgestellt, wie Abtragungskräfte auf Böden einwirken und welche Folgen falsche Bodenbewirtschaftung haben kann. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden dann noch mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in Verbindung gebracht.

Weiters nahmen die Schülerinnen und Schüler nach einer digitalen Bodenreise vor allem die Bodentiere genauer unter die Lupe. Anhand von verschiedenen Stationen wurden die Aufgaben der Bodenlebewesen erforscht. Dabei entstand auch die Idee unsere Station zur Bestimmung der Bodentiere am Experimentaltag in St. Pölten anderen Schülerinnen und Schülern zu präsentieren. Ebenso erhielten wir zu diesem Zeitpunkt bereits die Einladung, diesen Experimentierstand bei den „Young Scientists“ unserer Nachbarmittelschule Drosendorf-Zissersdorf im Juni in Langau zu betreiben, welche wir gerne annahmen.

Für unseren Experimentierstand sammelten die Kinder verschiedene Lebewesen, die anhand der Bestimmungsschlüssel und eines Rätselpfades unter zu Hilfenahme unserer Stereolupen identifiziert wurden. Danach begann die Ausarbeitung der Sprechtexte damit wir unser Wissen auch gut weitergeben konnten. Unser Standaufbau beinhaltete vier Stereolupen, eine Handlupe, Bestimmungsschlüssel und fünf verschiedene Bodentiere, wie z.B. Laufkäfer und
-larven, Asseln, Tausendfüßler, Ameisenlöwen, Engerlinge usw. Im Rotationsprinzip erklärten und betreuten jeweils fünf Schülerinnen und Schüler die Besucher beim Identifizieren und Eintragen am Bestimmungsblatt.

Ein Highlight bei unserem Besuch bei den „Young Scientists“ in Langau war der Auftritt der „Science Busters“, die mit ihrer altersgerechten Show viel Wissen vermittelten.

Aufgrund der derzeitigen Baustelle auf unserem Schulgelände, mussten wir uns ein neues Plätzchen suchen, wo die Schülerinnen und Schüler die Pausen im Freien verbringen können. Diese Gelegenheit haben wir genutzt, um eine einladende Naschecke anzulegen. Zusätzlich zum „Garteln“ konnten einige ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihre Kreativität beim Anfertigen von Holz-Rankgerüsten unter Beweis stellen. Diese kunstvollen Strukturen sind nicht nur ein dekoratives Element, sondern dienen zusätzlich den Sträuchern als Klettergerüst. Auch der von Ökolog überreichte Obstbaum wurde Anfang Mai im neuen Schulgarten eingepflanzt. Alle frisch gesetzten Pflanzen erhielten als Grundlage die richtige Mischung aus Wurmhumus und Erde, aber auch unser Hochbeet und die Kräuterpyramide wurden mit Wurmhumus versorgt, sodass jetzt schon eine prächtige Entwicklung der Pflanzen erkennbar ist. Wir freuen uns schon aufs Naschen und Ernten!
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
34
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Die ARGE NaWi und die Fachgruppen der Chemischen Industrie und Metalltechnischen Industrie der Wirtschaftskammer NÖ veranstalten gemeinsam den Experimentaltag. Für diesen wurde unsere Station entwickelt und ausgearbeitet.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Bei Experimentaltag in St. Pölten und bei den Young Scientists in Langau wurde die Versuchsstation aufgebaut und von den Schülerinnen und Schülern betreut. Das Projekt wurde auch auf der Schoolhomepage präsentiert.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Eine gute Rückmeldung für die Schülerinnen und Schüler war die Reaktion und Interaktion der Besucher des Standes sowohl in St. Pölten als auch in Langau. Besonders in Langau waren viele junge Besucher und die Zeitvorgaben waren sehr knapp. Darauf mussten die Aufgabenstellungen angepasst werden.
Interessant war auch den Wurmhumus im Garten zu verwenden. Besonders der Apfelbaum erhielt einen richtigen Energieschub.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Das Füttern der Würmer und das Arbeiten im Schulgarten hat die Zusammenarbeit zwischen den Klassen gestärkt. Es wird deutlich, dass man gemeinsam verantwortungsvoll handeln muss, damit das Ergebnis auch das gewünschte ist.
Wo liegen unsere Stärken?
Wir sind eine sehr kleine Schule und unsere Stärke ist, dass man für solche Projekte alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam heranziehen kann. Alle Klassen haben die Würmer fleißig gefüttert, den Garten geplant und gestaltet und dann auch die Ergebnisse im Schulgarten beobachten können. Auch die Zusammenarbeit im kleinen Lehrerteam ist sehr unkompliziert und direkt.