ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Leben vom eigenen Anbau - ein Gartenbau- und Ernährungsprojekt der 8. Klasse

Schule: Freie Waldorfschule Graz
KoordinatorIn: Mag. Klöckl Andreas
DirektorIn: Dipl. Päd. Jakob Elke Sarah
Inhalt
Im Zuge des Gartenbau-Unterrichts entstand die Idee für ein Projekt mit lebenspraktischem Hintergrund. Die 8. Klasse hat es sich zum Ziel gesetzt, 3 voll Tage am Schul-Campus zu leben und sich nur von den selbst angebauten Nahrungsmitteln des Schulgartens zu ernähren. Die Grundlagen dafür wurden bereits im Schuljahr davor mit dem Anbau der Pflanzen und Kräuter gelegt. Zusätzlich dazu wurde versucht, auf süße und salzige Naschereien zu verzichten und den Handy-Konsum auf ein Minimum zu reduzieren.
Das Fazit der Schüler:innen war ganz eindeutig: Ja, es ist möglich, sich als Klasse von selbst angebautem und selbst verarbeitetem Gemüse zu versorgen.
Im Projekt selbst waren alle Schüler:innen sowohl an der Verarbeitung als auch an der Zubereitung in Kleingruppen beteiligt. Jede/r hat mindestens zweimal verarbeitet und zubereitet.
Die Ernte aus dem Schulgarten wurde in der Küche und am offenen Lagerfeuer verkocht.

Die Ernte aus dem Schulgarten wurde in der Küche und am offenen Lagerfeuer verkocht.

Leben am Schul-Campus

Leben am Schul-Campus

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 1

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Im Hinblick auf die Entwicklungsziele wurden an unserer Schule mehrere Projekte durchgeführt, von denen ich einige hier nun rückblickend nennen möchte. Vor allem wurde unser Schulgarten um ein Hühnergehege erweitert, das inzwischen nun schon 6 Bewohner:innen hat. Die Integration von Tieren ins Schulleben schien uns eine notwendige Ergänzung unseres Gartenbau-Unterrichts zu sein. Unsere 9. Klasse wurde wie in jedem Schuljahr auf ein 3-wöchiges Landwirtschaftspraktikum entsandt, wo die Schüler:innen in ausgesuchten Partnerbetrieben in Österreich, Slowenien und Italien das landwirtschaftliche Leben und Arbeiten kennenlernen.
Die 3. Klasse hat in der Ackerbau-Epoche praktisch und theoretisch gelernt, wie man vom Samenkorn zum fertigen Brot kommt - wie früher schon einmal vorgestellt. Die 6. Klasse hat Ähnliches mit einem Saftprojekt verwirklicht - vom Ast in die Glasflasche.
Außerdem nahm die 6. Klasse die Herausforderung an, mit dem Rad nach Grado zu fahren. Einmal durchs Kanaltal ohne ökologischen Fußabdruck.
Das 8. Klass-Projekt "Leben aus dem eigenen Garten" möchte ich im Folgenden detaillierter darstellen.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
"Leben vom eigenen Anbau" - ein Gartenbau- und Ernährungsprojekt der 8. Klasse
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
28
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Sowohl im Gartenbau-Unterricht als auch beim Projekt an sich wurden alle Rollen und Aufgaben geschlechterunabhängig verteilt. Eine spezifische Differenzierung schien uns in diesem Setting nicht sinnvoll.
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Die Außenkontakte haben sich auf die wenigen landwirtschaftlichen Partnerbetriebe reduziert, die jene Sachen geliefert haben, die im Schulgarten einfach nicht vorhanden waren.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Das Projekt wurde intern im Zuge der Generalversammlung des Schulvereins und in der Erweiterten Eltern- und Lehrer:innenkonferenz vorgestellt. Darüber hinaus wurde ein ausführlicher Bericht in unserem Jahrbuch veröffentlicht, das mit einer Auflage von über 300 Stück an die ganze Schulgemeinschaft verteilt wird.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Es gab klasseninterne Reflexionsbesprechungen und einen Ideenaustausch darüber, was man in Zukunft beibehalten, ändern oder verbessern sollte.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Nicht nur für die ausführende Klasse und die Klasseneltern selbst hat dieses Projekt nachhaltige Spuren hinterlassen. Durch die Projektdauer (die 8. Klasse hat 3 volle Tage am Schul-Campus gewohnt) und die Präsenz am Schulgelände wurden alle übrigen Schüler:innen auf das Projekt aufmerksam und begannen, sich zu interessieren und Fragen zu stellen. Die Wertschätzung für den Schulgarten und dessen Produkte wurde dadurch auf jeden Fall gesteigert.
Wo liegen unsere Stärken?
Die Stärken liegen hier eindeutig in der behutsamen aber nachhhaltigen Heranführung an das Projekt-Thema und die klare Ausformulierung der Ziele. Die perfekte Infrastruktur und das enorme Fachwissen/-können des betreuenden Lehr-Teams haben den Rahmen für das Projekt ideal abgesteckt.