ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Erasmus+ Mobility in Albacete, Spanien

Schule: Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
KoordinatorIn: DI, MA Friedrich (vormals Schildberger) Barbara
DirektorIn: Dipl. Ing., Dr. Eder Reinhard
Inhalt
Von 27.3. bis 30. 3. 2023 nahm ein Klosterneuburger Team im Rahmen des Erasmus+ Projekts Study of climate change through viticulture: Influence on grapes and wine quality. New technologies for marketing. Dual system. an der Mobility in Spanien teil. Die Partnerschule, die IES Andrés de Vandelvira liegt in Castilla-La Mancha, genauer gesagt in Albacete.
Albacete, ist besonders für die Messerschmiedekunst, die sich hier aufgrund ihrer Bedeutung für Landwirtschaft, Weinbau und Viehzucht besonders entwickelt hat, bekannt und beherbergt auch ein „Museo de la Cuchillería“, ein Messerschmiedemuseum. Jede der Partnerschulen präsentierte die Reifedaten von jeweils zwei Weiß – und zwei Rotweinsorten, wobei eine davon eine heimische, und eine internationale Sorte sein sollte, was die Klosterneuburger Schülerinnen und Schüler mit Bravour erledigten. Die Gastgeber boten auch eine Präsentation von Dr. Amelia Montoro Rodríguez über die Entwicklung neuer Pflegemaßnahmen, um die Rebe „klimafit“ zu machen. Beispielsweise wurde die Bewässerung während der Beerenentwicklung bis zum Traubenschluss mit 150mm/ha als Ergänzung zur bisherigen Bewässerung, welche nur so lange betrieben wurde bis die Beeren Erbsengröße erreicht hatten, getestet. Andererseits wurden beispielweise ein Schnitt im zeitigen Frühjahr oder Überdachungen und Beschattungen, die in Kooperation mit dem Weingut Dehesa La Luna getestet wurden, vorgestellt. Es wurde sehr viel gesehen in dieser Woche: Weingüter und auch kulturelle Schmankerl
Foto1: Schüler bei Präsentation der Reife- und Klimadaten

Foto1: Schüler bei Präsentation der Reife- und Klimadaten

FOTO 2 – Schüler bei der Tasting Challenge

FOTO 2 – Schüler bei der Tasting Challenge

FOTO5 – Windmühle im Weingut Pago de la Jaraba

FOTO5 – Windmühle im Weingut Pago de la Jaraba

FOTO5 – Windmühle im Weingut Pago de la Jaraba

FOTO5 – Windmühle im Weingut Pago de la Jaraba

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 10

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Im Jänner wurde die mobility in die Slowakei (Modra) und im März die mobility nach Spanien (Albacete) gemacht. Es begleiteten zwei LehrerInnen vier SchülerInnen Es gab einen regen Austausch zwischen den Ländern mit interessanten Gesprächen. Auch wurde je ein Tag für das Erarbeiten der Veränderungen des Klimawandels bei Wein in workshops herangezogen, wo die Länder tolle Ergebnisse präsentieren konnten, wie sich der pH Wert, die Säure, Hitzetage usw. in den letzten Jahren verschoben haben. Ebenfalls wurden in diesen Wochen hervorragende Weine getrunken und ebenso außerordentlich tolle Weingüter besucht. Unterstrichen wurde das Wissen des Weines mit dem Besuch von verschiedenen Museen.
Anfang April hatten wir eine erfolgreiche Folgeprüfung des Umweltzeichens. Bei einer sehr angenehmen Prüfung wurden die Teilbereiche besprochen und mit einem Rundgang hergezeigt. Die Vorbereitung der Folgeprüfung fand im Zuge des Unterrichts Projektmanagement statt.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Von 27.3. bis 30. 3. 2023 nahm ein Klosterneuburger Team im Rahmen des Erasmus+ Projekts Study of climate change through viticulture: Influence on grapes and wine quality. New technologies for marketing. Dual system. an der Mobility in Spanien teil. Die Partnerschule, die IES Andrés de Vandelvira liegt in Castilla-La Mancha. Albacete, ist besonders für die Messerschmiedekunst, die sich hier aufgrund ihrer Bedeutung für Landwirtschaft, Weinbau und Viehzucht besonders entwickelt hat, bekannt und beherbergt auch ein „Museo de la Cuchillería“, ein Messerschmiedemuseum.
Der Dienstagvormittag war ganz der Arbeit gewidmet und jede der Partnerschulen präsentierte die Reifedaten von jeweils zwei Weiß – und zwei Rotweinsorten, wobei eine davon eine heimische, und eine internationale Sorte sein sollte, was die Klosterneuburger Schülerinnen und Schüler mit Bravour erledigten.
Die Gastgeber boten auch eine Präsentation von Dr. Amelia Montoro Rodríguez über die Entwicklung neuer Pflegemaßnahmen, um die Rebe „klimafit“ zu machen. Beispielsweise wurde die Bewässerung während der Beerenentwicklung bis zum Traubenschluss mit 150mm/ha als Ergänzung zur bisherigen Bewässerung, welche nur so lange betrieben wurde bis die Beeren Erbsengröße erreicht hatten, getestet. Andererseits wurden beispielweise ein Schnitt im zeitigen Frühjahr oder Überdachungen und Beschattungen, die in Kooperation mit dem Weingut Dehesa La Luna getestet wurden, vorgestellt.
In der nächsten Aufgabe galt es in vier bunt zusammengewürfelten Teams jeweils vier Weine (ein Moscatel, zwei sortenreine Garnacha tintorera, und ein Tempranillo) vier regionalen Speisen (Manchego Käse von mittlerem Reifegrad, Manchego Käse von hohem Reifegrad, Atascaburras, einem Kartoffelpüree-Kabeljau-Gericht, und Ajo mataero, einem in Albacete typischen Schlachtessen, das aus Leber, fein geriebenem Brot und Gewürzen - auch Zimt! - besteht) zuzuordnen. Doch wie das nun einmal so ist… Geschmäcker sind verschieden und so kam jede Gruppe auf ein anderes Ergebnis, und selbst die Lehrer, die Jury, waren sich bei gewissen Fragen nicht ganz eins.
Am Mittwoch folgte eine Exkursion zum Weingut Los Aljibes, das auf 170ha an fünf verschiedenen Standorten Wein, Mandeln, Oliven und Pistazien produziert. Der von uns besuchte Standort in Chinchilla de Montearagón liegt 900 m über dem Meer, daher sind heimische Sorten wie Monastrell oder Tempranillo schwierig zu kultivieren. Deshalb werden eher französische Sorten wie Cabernet franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Chardonnay, Sauvignon blanc angebaut.
Wegen der anhaltenden Trockenheit waren die Fahrgassen aufgelockert und unbedeckt, die Vorgabe einer Begrünung der Fahrgasse sei unter diesen Bedingungen schwer bis gar nicht zu erfüllen, sagte man uns.
Eine weitere Besonderheit, mit der das Weingut zu kämpfen hat, ist der extreme Wind. Durch diesen Wind wird es fast unmöglich konsequenten Pflanzenschutz durchzuführen, da man die dafür erforderlichen Temperaturen an diesem Ort im Tagesverlauf erst dann erreicht, wenn der tagsüber stetig frische Wind schon sehr stark ist.
Nach einer Kellerführung durch den Kellermeister konnten wir noch die ropdukte des Betriebs, Wein, jamón, queso manchego, Honig und Olivenöl verkosten.
Doch wenn man denkt, dass unser Tag danach vorbei war - weit gefehlt. Für uns ging es weiter zum Sightseeing nach Alicante, einer Hafenstadt am Mittelmeer, die bereits in der Comunidad Valenciana liegt. Nach dem sehr späten „Mittag“essen konnten besonders Mutige bei einer Lufttemperatur von ca. 20°C einen Sprung ins überraschend warme Mittelmeer wagen, bevor wir unsere Besichtigungstour weiterführten. Wir erhielten eine Führung am Castillo de Santa Barbara, einer Burg, die über der Stadt thront und mitsamt dem Berg als deren Wahrzeichen gilt.
Am Donnerstag stand als erster Tagesordnungspunkt der Besuch der größten Genossenschaft Europas, der Virgen de las Viñas in Tomelloso, das bereits auf halbem Weg nach Toledo liegt, auf dem Programm. Dort besuchten wir, nach einer Pressekonferenz im Auditorium der Genossenschaft, zuerst das genossenschaftseigene Kunstmuseum, das Museo de Arte moderno Infanta Elena. Dann ging es mit einer Führung über das Betriebsgelände weiter. Virgen de las Viñas hat 3000 Mitglieder und verarbeitet die Trauben von 20 000 ha mit einem Ertrag von 300 Mio. kg zu 200 Mio. Liter Wein pro Jahr. Dazu kommen noch 2400 ha Oliven und 500 000 Liter Olivenöl.
Nach dem Mittagessen folgte eine Exkursion in den Betrieb Pago de la Jaraba, der uns als „capricho“, als Leidenschaft, eines Millionärs aus Albacete vorgestellt wurde, der mit seinem Geld einen Betrieb schaffen wollte, der die Aushängeschilder der Landwirtschaft von Castilla-La Mancha hochhalten soll. Dementsprechend wird ebenfalls die typische Bauweise der Gegend geachtete und wir konnten auch den Stolz des Betriebs, eine voll funktionsfähige restaurierte Windmühle, wie sie früher in Castilla-La Mancha zuhauf zu finden waren, besichtigen. Pago de la Jaraba ist also ein gemischter Betrieb mit 1000 ha, wovon 80 ha Weinbau, 18 ha Oliven, 90 ha Mandeln und 120 ha Pistazien ausmachen. Der Rest ist Ackerland und Weide für die 3500 Schafe, deren Milch in der eigenen Käserei verarbeitet wird. Im Rahmen einer ausführlichen Tour lernen wir alle Schritte von der Milch bis zum fertigen Käse und von der Olive bis zum fertigen Olivenöl kennen und auch der Weinkeller wurde präsentiert. Das Weingut ist eines von nur 25 Weingütern in ganz Spanien, welche mit der höchsten Klassifizierung nach spanischem Weinrecht, Vino de Pago (VP), ausgezeichnet wurden. Nach einer Wein-, Käse- und Olivenölverkostung, ging es wieder zurück nach Albacete.
Am Abreisetag folgte vormittags noch der Besuch des Weinguts Dehesa La Luna in La Roda, das wir bereits in der Präsentation am Dienstag kennengelernt hatten, und das mit verschiedenen Schnittarten und Erziehungssystemen Versuche anstellt. Wieder konnten wir erleben, dass an der Kenntnis fachsprachlicher Ausdrücke in der Fremdsprache kein Weg vorbeiführt, wenn man von einer Führung im Ausland etwas „mitnehmen“ will. Da die Zeit bereits drängte und uns noch eine zweistündige Busfahrt zum Flughafen bevorstand, konnten wir den Keller leider nicht mehr besichtigen und uns auch von der Qualität der Weine kein Bild machen.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
10
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Es wurden Mädchen und Burschen ausgewählt
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Partnerschaften und Kooperationen mit Schulen von Spanien, Italien, Slowakei, Rumänien und Griechenland
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Die mobility wurde auf der Hompage, Facebook und Instagram veröffentlicht und beschrieben, ebenfalls wurde der Besuch in der Stunde präsentiert und reflektiert. Beim Erntedankfest der Schule wurde diese mobility von Lehrer und Schüerlnnen vorgestellt.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Es wurde mit den SchülerInnen vorgestellt und es wurde besprochen was gut und was schlecht war, auch wie in anderen Schulen gearbeitet wird und wo die Unterschiede liegen.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Die Schule widmet sich mehr dem Klimawandel im speziellen im fachlichen Bereich Weinbau, Kellertechnik, Mikrobiologie und Chemie der Weine.
Wo liegen unsere Stärken?
Selbständigkeit, Teamfähigkeit, Organisationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Innovation