ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Das Taxi der besonderen Art

Schule: Mostviertler Montessorischule
KoordinatorIn: Grießler Beate
DirektorIn: Mille Petra
Inhalt
Die SchülerInnen durften sich im Rahmen eines Projektes mit dem Naturschutzbund NÖ bei einer Amphibienwanderung zum Fischerparadies nach Wallsee als „Krötentaxis“ ausprobieren.

Der Naturschutzbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter Mithilfe von zahlreichen Freiwilligen, an den entsprechenden Straßenstellen beiderseits Schutzzäune zu errichten. Es werden dort Kübel in der Erde eingegraben in welche die Kröten, beim Versuch das Zaunhindernis zu überwinden, hinein fallen.

Vorzugsweise wandern die Kröten an Tagen bzw. in Nächten wenn die Temperatur nicht unter 6 Grad liegt und feuchte Witterungsverhältnisse vorherrschen. In einem Zeitraum über ca. 6 Wochen finden diese meist nächtlichen Kröten-Wanderungen statt.

Hier beginnt dann die Arbeit der freiwilligen Krötentaxi-Helfer: die aufgestellten Kübel werden morgens und abends kontrolliert und die dort hineingefallen Kröten werden auf die andere Straßenseite gebracht. Nach dem Laichen – ca. 2-3 Wochen später – beginnt die Rückreise. Jährlich werden auf diese Art und Weise Zehntausende Amphibien transportiert. Die Anzahl der transportieren Amphibien wird dokumentiert und gibt Aufschluss darüber wie sich die Bestände der streng geschützten Tiere entwickeln.

Die SchülerInnen erfuhren viel Wissenswertes über Amphibien allgemein, ihre Lebensräume, ihre Schutzbedürftigkeit etc..
Kinder und Jugendliche beim Transportieren der Kröten in den Kübeln

Kinder und Jugendliche beim Transportieren der Kröten in den Kübeln

ein transportiertes Krötenpaar

ein transportiertes Krötenpaar

Kröten im Kübel

Kröten im Kübel

Krötentaxi-Bericht in der NÖN Amstetten April 2023

Krötentaxi-Bericht in der NÖN Amstetten April 2023

Krötentaxi-Bericht im Kurier

Krötentaxi-Bericht im Kurier

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 10

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Das Erlernen und Erarbeiten von Wissen in der Gemeinschaft einerseits und das selbständige, eigenverantwortliche Lernen andererseits sind wesentliche Bestandteile unserer Schulphilosophie.
Es ging im letzten Schuljahr darum vermehrt ein Augenmerk auf die Stärkung des Gemeinschaftssinnes zu legen.

Den Anfang dazu machte die Workshopreihe mit Gabriele Maria Bergmann - "Von Erziehung zu Beziehung", welche an 4 Wochenenden über das Schuljahr verteilt stattfand und von Eltern der Schule genutzt wurde.

Am 5. November 2022 gab es einen Tag der offenen Tür in der Mostviertler Montessorischule bei dem unsere Schule von interessierten Menschen besucht werden konnte. Führungen durch die Schule sowie Kurzvorträge waren auch Teil dieses Tages.

Am 21. Dezember 2022 fand unser alljährliches Lichterfest statt, bei dem der Abschluss des Jahres gemeinsam mit Kindern/Jugendlichen und Eltern gemeinsam gefeiert wird. Dabei wurden traditionelle Geschichten erzählt, Lieder gesungen, Bräuche - wie z.B. Ausräuchern mit Weihrauch – erlebt. Beim Mitbringbuffet wurden die von jeder Familie mitgebrachten Speisen und die von den Kindern gebackenen Kekse geteilt und verspeist.

Am 10. März 2023 gab es eine Lesung mit anschließender Diskussionsrunde mit Rainer Wisiak, der sein aktuelles Buch „Rebellinnen und Rebellen der Pädagogik“ vorstellte.

Am 28. März fand ein Müllsammeltag statt. Die SchülerInnen wurden mit Warnwesten und Handschuhen ausgestattet und sammelten in der Umgebung der Schule eifrig den liegen gebliebenen Müll auf den Straßen und den Grünflächen ein.

Es gab auch eine Lesenacht, bei der die SchülerInnen in der Schule mit Schlafsäcken übernachteten und mitgebrachte Bücher lesen durften. Das gemeinsame Abendessen und Frühstücken war auch ein wichtiger Teil der gemeinsamen Nacht.

Im Juni wurde ein verlängertes Wochenende genutzt um mit den Eltern einen gemeinsamen Ausflug nach Tschechien zu machen. Übernachtet wurde auf einem Campingplatz und an 2 Tagen wurde auf der Moldau gepaddelt.

In der letzten Schulwoche vor den Ferien gab es unser alljährliches Abschlussfest bei dem die SchülerInnen auf Tischen präsentieren was während des Schuljahres erlernt/gebastelt, etc. wurde. Es gab auch Tanzvorführungen einiger SchülerInnen und die Präsentation der Abschlussprojekte der Schulabgänger. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt: jede Familie brachte einen Beitrag für das gemeinsame Buffet mit.

Als Schuljahresabschluss fand Anfang Juli auch unser alljährlicher Mitmachzirkus statt bei dem Kinder/Jugendliche verschiedenster Altersgruppen auch außerhalb unserer Schule gemeinsam mit professionellen Artisten Kunststücke erlernen und in einem richtigen Zirkuszelt am Ende der Woche bei der Zirkusaufführung präsentierten. Den Abschluss bildete das Grillfest.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Im März des vergangenen Schuljahres durften sich die Kinder und Jugendlichen der Primar- und der Sekundarstufe aufgeteilt in 4 Gruppen im Rahmen eines Projektes mit dem Naturschutzbund NÖ bei einer Amphibienwanderung als „Krötentaxis“ ausprobieren. Der Ausflug sollte zum Fischerparadies nach Wallsee stattfinden.

Der Naturschutzbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter Mithilfe von zahlreichen Freiwilligen, an den entsprechenden Straßenstellen beiderseits Schutzzäune zu errichten. Es werden dort Kübel in der Erde eingegraben in welche die Kröten, beim Versuch das Zaunhindernis zu überwinden, hinein fallen.

Vorzugsweise wandern die Kröten an Tagen bzw. in Nächten wenn die Temperatur nicht unter 6 Grad liegt und feuchte Witterungsverhältnisse vorherrschen. In einem Zeitraum über ca. 6 Wochen finden diese meist nächtlichen Kröten-Wanderungen statt.

Hier beginnt dann die Arbeit der freiwilligen Krötentaxi-Helfer: die aufgestellten Kübel werden morgens und abends kontrolliert und die dort hineingefallen Kröten werden auf die andere Straßenseite gebracht. Nach dem Laichen – ca. 2-3 Wochen später – beginnt die Rückreise. Jährlich werden auf diese Art und Weise Zehntausende Amphibien transportiert. Die Anzahl der transportieren Amphibien wird dokumentiert und gibt Aufschluss darüber wie sich die Bestände der streng geschützten Tiere entwickeln.

Die SchülerInnen erfuhren auch viel Wissenswertes über Amphibien allgemein, ihre Lebensräume, ihre Schutzbedürftigkeit etc.. Peter Lengauer vom Naturschutzbund NÖ erklärte den SchülerInnen, dass sich die Männchen ein Weibchen aussuchen und dann von diesen Huckepack zum Laichgewässer getragen werden, weil die weiblichen Kröten viel größer sind als die männlichen. In den Kübeln werden auch immer Aufstiegshilfen (z.B. Stecken aus Holz) platziert damit aus Versehen hinein geplumpste Tiere wie z.B. Mäuse daran wieder hinaus klettern können.

Für die SchülerInnen war es eine nicht alltägliche Erfahrung sich aktiv in ein so wichtiges Naturschutzprojekt einbringen zu können und eine Kröte angreifen und ganz aus der Nähe betrachten zu können. Es wird vielen Kindern in positiver Erinnerung bleiben.

Ein besonders lustiges Erlebnis wird sich bei den Krötenrettern einprägen: in einem der Kröten-Kübel hatte sich in der Nacht offenbar ein Igel verirrt, der tief schlief als die SchülerInnen die Bereiche um die Schutzzäune kontrollierten. Dieser Igel ließ sich von seinen „Rettern“ aber nicht aus der Ruhe bringen und schlief seelenruhig weiter. Es war schön zu sehen, dass die SchülerInnen keinerlei Berührungsängste zeigten und sich mit großem Elan an diese Aufgabe machten, die sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
34
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Die unterschiedlichen Lebenslage von Burschen und Mädchen und der daraus resultierende Umgang mit den verschiedenen Themen werden berücksichtigt damit alle einen Sinn für Gleichberechtigung und Gleichwürdigkeit erfahren können.
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
- Berfin Getiren aus der Türkei war über den Europäischen Solidaritätskorps als Freiwillige während des gesamten Schuljahres bei uns und auch bei dieser Aktivität dabei
- Peter Lengauer vom Naturschutzbund NÖ, bei dem die SchülerInnen Krötentaxis sein durften
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
in zahlreichen lokalen Medien (NÖN Amstetten, Bezirksblatt Amstetten, Tips Amstetten, Kurier, Radio NÖ) wurden Berichte der Krötentaxis veröffentlicht
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Die älteren SchülerInnen erstellten schriftliche Projektberichte und in Gesprächen mit dem Schulteam und den Eltern wurden die Erlebnisse reflektiert.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Aktiviäten, bei denen die SchülerInnen aktiv beitragen können, bleiben in langer Erinnerung und stärken den Gemeinschaftssinn
Wo liegen unsere Stärken?
In unserer Schule ist es möglich auch recht kurzfristig Aktivitäten in den Schulalltag zu integrieren.