ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Projekt "safespace"

Schule: RG/WRG 8 Feldgasse
KoordinatorIn: Mag Grabherr Helmut
DirektorIn: Dir. Mag. Holl-Blauensteiner Sabine
Inhalt
Im Jahr 2022/23 entschieden wir uns für ein Projekt ohne Außen- dafür mit starker Innenwirkung. Spätestens seit der Pandemie wurde spürbar, dass immer mehr Schüler*innen Bedarf an geschützten Rückzugsräumen an der Schule haben. Das Projekt "safespace" sollte diesen Bedarf decken und Schüler*innen ermöglichen in der Kernunterrichtszeit von 08:15 - 14:00 jederzeit unkompliziert den Unterricht zu verlassen, um in der Bibliothek Ruhe zu suchen, wobei die Aufsichtspflicht gewährleistet bleibt. Getragen wird das Projekt vom Bibliotheksteam, den vielen Kolleg*innen die freiwillig ihre Zeit in Stundenplanlöchern zur Verfügung stellen, der Administration, sowie dem Sekretariat und der Schulärztin. Die Schüler*innenberater bilden dabei die Nahtstelle für Organisation, Koordination und Anmeldung. Von den nutzenden Schüler*innen wurde der safespace höchst positiv und mit großer Dankbarkeit wahrgenommen, wobei allein die Existenz des Angebots bereits bei einigen zu einer spürbaren Verbesserung ihrer persönlichen, psychosozialen Situation geführt hat.

Projekt "worm welcome": Die Klassen 7C und 4C haben gemeinsam mit Kindern der Tagesbetreuung ein Projekt zu nachhaltigen Bodenentwicklung durchgeführt. Fächer- und Unterrichts übergreifend wurde eine Wurmkompostkiste angeschafft, individuell gestaltet und betrieben, sowie im Hof ein Komposthaufen für Grünschnitt installiert. Bisher musste der Grünschnitt aus dem Schulhof über die herkömmliche Abfallentsorgung entsorgt werden. In Zukunft soll der selbstproduzierte Kompost der Bepflanzung im Schulhof zu Gute kommen, wo wir vor allem im Frühling für mehr Farbe im städtischen Beton sorgen wollen, einerseits zur Biodiversitätsförderung, andererseits auch zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens. Das Projekt wurde über den Bildungsförderungsfond mit 500.- gefördert.

2022/23 wurde auch erstmal ein freies Wahlmodul "ÖKOLOG" im Rahmen der modularen Oberstufe mit insgesamt 10 Teilnehmer*innen aus den 6., 7. und 8. Klassen im Wintersemester durchgeführt. Neben Allgemeinem zu den SDGs sowie gesellschaftlich relevanten Themen wurde als Projektprodukt ein Freigegenstand zur Schüler*innen zentrierten Lernunterstützung konzipiert, der 2023/24 das erste Mal stattfinden wird. Auch wurde gewährleistet dass ein ÖKOLOG - Wahlmodul 2023/24 ebenfalls wieder zu Stande kommt.

Weiters fanden zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Klassen mit SDG Bezug statt.
Schüler*innen bringen den Schulhof zum blühen

Schüler*innen bringen den Schulhof zum blühen

Unser Fächer- und Klassen übergreifendes Wurm-Kompost Projekt

Unser Fächer- und Klassen übergreifendes Wurm-Kompost Projekt

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 2

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
@ Ziel1: Das ÖKOLOG - Wahlmodul wurde im Wintersemester 2022/23 mit 10 Schüler*innen der 6., 7. und 8. Klassen mit zwei Wochenstunden durchgeführt. Neben allgemeinen Themen zu den SDGs, Agenda 2030, Zivilgesellschaft, Aktivismus sowie Lebensrealität Jugendlicher wurde als Produkt ein Freigegenstand zur Schüler*innen zentrierten Lernunterstützung entwickelt, das im Schuljahr 20223/24 erstmals angeboten wird. Weiters wird das freie ÖKOLOG - Wahlmodul auch 2023/24 ebenfalls wieder zu Stande kommen.

@Ziel 2: Abgesehen vom ÖKOLOG - Wahlmodul ist es nicht gelungen eine konstante Schüler*innengruppe mit regelmäßigen Treffen zu gründen.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Projekt "safespace"

Als Reaktion auf nicht nur durch die Pandemie zunehmende psychische Krisen bei unseren Schüler*innen wurde die Notwendigkeit eines geschützten Raumes außerhalb des Normunterrichts in den Klassen für unsere Schüler*innen erkannt. Von der ÖKOLOG - Koordination wurde daher das Projekt "safespace" in enger Kooperation mit der Schüler*innenberatung, dem Schulbibliotheksteam, unserer Schulärztin, der Administration, dem Sekretariat, sowie der Direktion entwickelt.

Angemeldete Schüler*innen können jederzeit in der Kernunterrichtszeit von 08:15 - 14:00 den Unterricht verlassen und sich in den "safespace" begeben. Sie können dort für sich für einen selbstgewählten Zeitraum Ruhe suchen und allein sein, wobei die Aufsichtspflicht gewährleistet ist. Die Anmeldung erfolgt über die Schüler*innenberatung. Unterstufenschüler*innen benötigen für die Anmeldung eine Zustimmung der Erziehungsberechtigten, Oberstufenschüler*innen nicht. Bei der Schüler*innenberatung wird der jeweilige, indiviuelle Bedarf erhoben und dann bei Zustimmung der/des Schülerin/Schülers das jeweilige Klassenteam informiert. Als "safespace" dient die Schulbibliothek. Die Aufsichtspflicht wird durch Lehrer*innen freiwillig geleistet, die sich während Stundenplanlöchern für den safespace melden und in der Bibliothek anwesend sind. Eine proaktive Beschäftigung mit den den safespace nutzenden Schüler*innen findet ausschließlich auf ausdrücklichen Wunsch der Schüler*innen statt. Eine besondere Bedeutung nimmt das Bibliotheksteam ein, dass für sich schon für eine starke Besetzung der Bibliothek sorgt.

Sollte in Zeiten des Personalmangels durch Krankenstände, Entfall, etc...die Bibliothek nicht besetzt sein, bietet das Sekretariat Ersatz an und ermöglicht einen Aufenthalt im Schulärztinnenraum.

Die Schüler*innenberatung übernimmt die Koordination, Organisation und Anmeldung des Programmes, so dass sowohl die Übersicht gewahrt, als auch Missbrauch verhindert werden kann.

Aus Preisgeldern für vorangegangene ÖKOLOG-Projekte wurden für die Bibliothek "Fischpölster" der Firma Gaby angeschafft. Sie sollen einerseits für eine entspannte Atmosphäre sorgen und den Nutzer*innen des safespace bei Bedarf "Kuschelmöglichkeiten" bieten. Andererseits können die naturgetreuen Nachbildungen auch für den Biologieunterricht verwendet werden und auch die herkömmlichen Bibliotheksnutzer*innen haben die Gelegenheit sie zu nutzen.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
10
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
im Umgang mit den teilnehmenden Schüler*innen wurde auf gendersensible und Diversitätsfördernde Sprache geachtet.
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Im Speziellen gab es keine Außenkontakte außer den involvierten Schulpartner*innen.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Auf Grund der sensiblen Thematik und zum Schutz der teilnehmenden Schüler*innen gab es keine öffentliche Präsentation des Projekts. Auch soll das Angebot nur an tatsächlich bedürftige Schüler*innen herangetragen werden, ohne zu stark Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Es wurde regelmäßig Feedback von den teilnehmenden Schüler*innen, involvierten Eltern, sowie Lehrer*innen eingeholt um das Angebot laufend verbessern und gestalten zu können.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
- Die Sensibilität für psychosoziale Krisen oder Themen wie Neurodivergenz bei Schüler*innen ist im gesamten Lehrer*innenteam gestiegen.
- den safespace nutzende Schüler*innen sehen sich mit ihrer Persönlichkeit ernstgenommen und erleben dadurch Schule stressfreier
- betroffene Schüler*innen müssen sich in Krisensituationen nicht mehr von den Erziehungsberechtigten abholen lassen oder neigen nicht zu Notreaktionen wie unerlaubtes Verlassen des Schulhauses oder unbeaufsichtigter Aufenthalt im Schulhaus.
Wo liegen unsere Stärken?
- Die Hauptstärke liegt im unkomplizierten, lösungsorientierten Zusammenarbeiten unterschiedlicher Schulpartner*innen und wie immer in der freiwilligen Mehrleistung zum Wohle der Schüler*innen über die Dienstpflichten hinaus.