ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Wir schaun auf unsre Wiesn – Biodiversitätsprojekt der HBLFA Tirol

Inhalt
Nachdem der Rückgang der Biodiversität auch in Österreich dramatisch zugenommen hat und Schutzgebiete nicht ausreichen, um diesen Trend aufzuhalten, liegt es an uns allen, etwas zu unternehmen.
Im städtischen Raum sind vielerorts Blumenwiesen am Entstehen. Dadurch konnten bereits erste Erfolge verzeichnet werden – kleinflächige, vernetzte Maßnahmen machen also durchaus Sinn. In der Landwirtschaft liegt derzeit noch ein Trend zu größeren Maschinen, Feldern und Intensivierung vor, wobei auch hier ein Umdenken zu bemerken ist. Junge Bäuerinnen und Bauern beklagen zunehmend, dass selbst mit Ertragsmaximierung kein gutes Überleben mehr möglich ist.
An der HBLFA Tirol lernen und leben viele solcher jungen Menschen. Durch umfangreichen Unterricht in angewandter Biologie und Ökologie, biologischer Landwirtschaft, Pflanzenbau, Tierzucht, ländlicher Entwicklung und vielen anderen Fächern ist das Bewusstsein für den Mehrwert von Biodiversität gut ausgeprägt.

Vielfalt ist die Devise. Als HBLFA wollen wir aber nicht ausschließlich Blumenwiesen anlegen. Vielfalt soll für alle da sein. So entstanden im Laufe des Schul- und Praxisjahres viele schöne Orte der Vielfalt und Zusammenkunft.
Treffpunkt mitten in der neu geschaffenen Vielfalt

Treffpunkt mitten in der neu geschaffenen Vielfalt

Das Ergebnis einer Sammelaktion

Das Ergebnis einer Sammelaktion

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 5

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Die Rezertifizierung mit dem österreichische Umweltzeichen war erfolgreich.
Die naturnahe Gestaltung der Außenflächen sowie Aufenthaltsmöglichkeiten in der Freizeit und Schaffen der Möglichkeit einer Außenklasse waren die Haupthandlungsfelder im letzten Schuljahr.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Wir schaun auf unsre Wiesn – Biodiversitätsprojekt der HBLFA Tirol

Nachdem der Rückgang der Biodiversität auch in Österreich dramatisch zugenommen hat und
Schutzgebiete nicht ausreichen, um diesen Trend aufzuhalten, liegt es an uns allen, etwas zu
unternehmen. Im städtischen Raum sind vielerorts Blumenwiesen am Entstehen. Dadurch konnten bereits erste Erfolge verzeichnet werden – kleinflächige, vernetzte Maßnahmen machen also durchaus Sinn. In der Landwirtschaft liegt derzeit noch ein Trend zu größeren Maschinen, Feldern und Intensivierung vor, wobei auch hier ein Umdenken zu bemerken ist. Junge Bäuerinnen und Bauern beklagen zunehmend, dass selbst mit Ertragsmaximierung kein gutes Überleben mehr möglich ist.
An der HBLFA Tirol lernen und leben viele solcher jungen Menschen. Durch umfangreichen Unterricht in angewandter Biologie und Ökologie, biologischer Landwirtschaft, Pflanzenbau, Tierzucht, ländlicher Entwicklung und vielen anderen Fächern ist das Bewusstsein für den Mehrwert von Biodiversität gut ausgeprägt. In Praxiseinheiten wurden viele verschiedene Maßnahmen in den Klassen umgesetzt.
- Biodiversität im Innenhof
- Insektennisthilfen
- Neophytenaktion
- Biodiversitätsmonitoring (in Zusammenarbeit mit der LLA Rotholz): Bei diesem einzigartigen Konzept werden Bewirtschaftungsmaßnahmen und deren
Auswirkungen auf die Artenvielfalt untersucht. Als österreichweite Initiative mit standardisierten
Methoden liefert diese, mittlerweile geförderte Maßnahme, ein wertvolles Werkzeug um die
Erfahrungen und Beobachtungen der LandwirtInnen wissenschaftlich auszuwerten und Daten zu
vergleichen.

Ausblick und Weitblick:
Viele wichtige Maßnahmen konnten bereits umgesetzt werden und wir sind
stolz auf unseren Garten. Gleichzeitig ist uns aber bewusst, dass dies erst der Start in diese Thematik ist. Unsere Blumenwiesen brauchen derzeit regelmäßige Pflege und wir sind gespannt wie sie sich entwickeln. Mit den neuen Schmetterlingsnetzen und Beobachtungslupen werden wir uns in den nächsten Jahren aufmachen, um „unsre Biodiversität“ zu entdecken – wer weiß, vielleicht finden sich ja auch irgendwann seltene Bläulinge oder Sandbienen bei uns ein.

-Bearbeitungsplan für den Schul-Außenraum:
Dieses Projekt wurde bereits im Februar von der Direktion gestartet. Neben Direktor Ronald Zecha befinden sich VertreterInnen aus Verwaltung und Lehrkörper im Team. Nach einem ersten Planungstreffen wurden in den einzelnen Klassen der HBLFA Tirol mittels Workshops Bedürfnisse, die der Außenraum abdecken sollte, definiert und daraus resultierende Maßnahmen und Wünsche gesammelt. Auch die Angestellten der Verwaltung und Forschung wurden befragt. So entstand ein großer Ideen-Pool, denn dieses Projekt beschäftigt sich nicht ausschließlich nur mit Biodiversität, sondern spricht auch viele andere Bedürfnisse, wie zum Beispiel Bewegungsangebot, Aufenthaltsräume, Gemüsegarten für die Lehrküchen etc. an.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
100
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
LLA Rotholz
Biodiversitätsmonitoring: Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)
Grand Prix der Artenvielfalt: Naturschutzbund
Neophytensammelaktion: Natur im Garten gemeinsam mit der Gemeinde Strass
Tiroler Umweltanwaltschaft: Stefanie Pontasch
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Durch Berichte auf unserer homepage
Berichte in den lokalen Medien über die Neophytenaktion
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Dadurch, dass das Projektteam mehrere Klassen und Lehrpersonen umfasst, war es unerlässlich sich zu regelmäßigen Koordinationstreffen zu sehen und die einzelnen Maßnahmen gut abzustimmen und auch die weiterführenden Maßnahmen zu planen.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Durch die erweiterten Möglichkeiten für die Schüler*innen sich im unmittelbaren Umfeld der Schule im Unterricht aber auch in ihrer Freizeit aufzuhalten, sind Lebens- und Lernräume für Mensch, Tier und Pflanzen geschaffen worden. Die Schüler*innen werden im Rahmen des Schulentwicklungsprozesses dazu befragt.
Wo liegen unsere Stärken?
Die Kombination aus unterschiedlichen ökologischen, landwirtschaftlichen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Blickwinkeln befindet sich in einem Spannungsfeld, das die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft abbildet. Unsere Schule bietet die Möglichkeit alle Bereiche zu reflektieren und analysieren.