ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Nachhaltigkeit ist lEssig

Schule: BRG/BORG II Lessinggasse
KoordinatorIn: Dr. MMag. Penkner Alexandra
DirektorIn: DI Mag. Graf Roman
Handlungsbereiche:
  • Einsparen von Ressourcen
  • Reduzieren von Emissionen
  • Schulklima und Partizipation
Inhalt
Dank der guten Zusammenarbeit der gesamten Schulgemeinschaft konnten im Schuljahr 2021/22 viele kleinere und größere Maßnahmen an unserer Schule durchgeführt werden, die dem Nachhaltigkeitsgedanken folgen.
Neben Schulbegrünungsinitiativen, Workshops zu ökologischen Themen, diversen Klassenprojekten, der Arbeit mit unseren Schulbienen und der Teilnahme an der Aktion "Österreich radelt" fand auch eine Tauschbörse unter dem Motto „Give your things and our planet a second chance“ statt:
Schüler*innen konnten Kleidungstücke, Schmuck, Accessoires und andere nützliche oder schöne Dinge tauschen oder für eine Spende an Ärzte ohne Grenzen erwerben. Nach einer arbeitsintensiven Vorbereitungsphase und einer ereignisreichen Tauschbörse stand am Ende – neben ungefähr Euro 350.- für Ärzte ohne Grenzen – große Zufriedenheit aller Beteiligten. Diese Aktion war eine von zahlreichen Initiativen zu einem nachhaltigeren Lebensstil als Teil unserer Schulkultur.
Bienen als Lernpartner

Bienen als Lernpartner

Moosbild im neuen NaWi-Saal

Moosbild im neuen NaWi-Saal

Recyclingprojekte

Recyclingprojekte

Tauschbörse "LEssig tauschen - Give your things and our planet a second chance"

Tauschbörse "LEssig tauschen - Give your things and our planet a second chance"

Vorbereitung Tauschbörse

Vorbereitung Tauschbörse

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 1

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Auch im Schuljahr 2021/22 konnten viele Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden.

Erweiterung der Schulbegrünung
Die Begrünung und die Gestaltung unserer Schule wurden forciert. Auch in diesem Schuljahr wurden alle Hochbeete der Dachterrasse, z. T. im Rahmen von Unterrichtsprojekten, bepflanzt und es wurde zur Freude der Gärtner*innen viel Gemüse geerntet. Neben der Pflege der bereits begrünten Außenflächen wurden auch die Innenräume vermehrt begrünt. Besonders hervorzuheben ist hier die Gestaltung des NaWi-Raums. Da eine horizontale Begrünung leider zu kosten- und pflegeintensiv wäre, haben wir uns für eine Alternative entschieden: Gemeinsam haben Schüler*innen und Lehrer*innen Moosbilder gestaltet, die nun für eine angenehme und beruhigende Raumatmosphäre sorgen.

Umweltfreundliche Schulanreise
Die Schule nahm wieder als Veranstalter bei der Aktion "Österreich Radelt" (www.radelt.at) teil. Von den Teilnehmer*innen, die ihre Fahrradkilometer aufzeichneten, erstrampelte ein Schüler aus der 3B alleine über 1300 km. Auch die immer stärkere Belegung der Rad- und Rollerständer vor der Schule zeigt, dass viele Angehörige der Schule ihren Schulweg mit Muskelkraft bestreiten und so unseren ökologischen Fußabdruck verbessern.

Schulbienen als Lebenspartnerinnen und Lehrmeisterinnen
Unsere Schulbienen sind mittlerweile ein Teil unserer Schulgemeinschaft. Der von ihnen produzierte Honig mundete auch im heurigen Schuljahr ausgezeichnet. :-)
Unsere Bienen dienen seit dem heurigen Schuljahr als Forschungsobjekte im Rahmen einer Vorwissenschaftlichen Arbeit. Eine Schülerin erforscht die verschiedenen Tanzsprachen von Honigbienen und deren kommunikative Funktionen. Im praktischen Teil ihrer VwA arbeitet die Schülerin mit unseren Schulbienen. Dabei untersucht sie deren Tänze. Es werden Futterschälchen aufgestellt, Bienen markiert und es wird beobachtet, ob die Bienen, die das Futter kosten, dem Bienenvolk davon erzählen. Außerdem versucht die Schülerin herauszufinden, wohin die Schulbienen fliegen. Dazu interpretiert sie deren Schwänzeltänze. Eine komplizierte aber äußerst interessante Aufgabe. Wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!
Am Aufbau einer Schulimkerei wird gearbeitet und die Unverbindliche Übung "Imkerei" wird ab dem Schuljahr 2022/23 endlich eingeführt.

Bewusster und kritischer Umgang mit der aktuellen Umwelt(situation)
Zahlreiche Lehrer*innen setzten in diversen Unterrichtsfächern umweltsensible und ÖKOLOG-orientierte Themen und Projekte um. Im Folgenden werden einige Projekte nach Klassen geordnet vorgestellt:
Im Juni 2022 fuhren die 1B und 1D mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Nationalparkcamp Donauauen. Dort verbrachten sie eine Nacht in einem Zelt mitten in der Natur. In spannenden Natur-Workshops lernten die Kinder die heimische Flora und Fauna der Donauauen kennen und wurden für den Tier- und Naturschutz sensibilisiert. Besonders spannend war die „Spurensuche in der Au“, bei welcher sich die Kinder ausgestattet mit Lupen- und Ferngläsern und Notizblock auf die Suche nach Spuren der heimischen Tierwelt machten.
Die 1D las mit ihren Deutschlehrerinnen das Buch „Superhenne Hanna“ von Felix Mitterer, in welchem es um eine außerordentlich kluge Henne geht, die sich aktivistisch gegen Legehennenfabriken und für den Tierschutz einsetzt. In einem fächerübergreifenden Projekt (Deutsch, Biologie, digitale Grundbildung) setzten sich die Kinder mit der Nutztierhaltung von Hühnern auseinander, wurden kreativ tätig und lernten Möglichkeiten zur kritischen Meinungsäußerung kennen.
Die Klasse 2A beschäftigte sich mit Fragen rund um das Thema „Wasser“: Was ist Virtuelles Wasser? Wie viel davon verbrauchen wir täglich? Woher kommt das Wasser? Nach Infovideos und dem Berechnen des eigenen Wasserfußabdrucks wurden in Kleingruppen Infokampagnen gestaltet. Mit Broschüren, Werbespots und Slogans wurde darauf aufmerksam gemacht, wie viel Wasser für die Herstellung unserer Lebensmittel tatsächlich benötigt wird und wie sehr sich dies auf Gegenden mit Wasserknappheit auswirkt.
Die 2C beschäftigte sich mit dem Müll, der durch die Coronapandemie anfiel. Die Schüler*innen recycelten diese Gegenstände. Aus Maskenhaltern bastelten sie z. B. Schneeflocken, die den Klassenraum verschönerten.
Die 3B besuchte ein Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation Global 2000. In einem 2-stündigen Workshop wurden wichtige Begriffe rund um den Klimawandel behandelt und vertieft. Am Ende bekamen die Schüler*innen die Aufgabe, eine klimafreundliche Schule zu designen.
Die 6M des Schulzentrums Lessinggasse beteiligte sich an der Revitalisierung und Verschönerung der Bänke im Streckerpark in Hietzing. Der Sender W24 war vor Ort und filmte u. a. die Schüler*innen bei ihrer Arbeit und bat auch vier von ihnen um Wortspenden. Diese kann man unter https://www.w24.at/News/2021/9/Benchmarking-Colour-of-Love-macht-Wien-bunter-1?fbclid=IwAR01qmjTflwdd0Vi0MDv2wu2dj2JmPKwfyslvSg-3-is_2Ie_BMkIJYbjKg nachsehen und nachhören.

Viele weitere, in vorigen Jahresberichten dokumentierte, Maßnahmen wie z. B. das Tutor*innensystem, die Spende von verwaisten Kleidungsstücken und die Wiederverwendung von Schulbüchern sind mittlerweile gut verankert.

Langfristige Maßnahmen und Projekte im Sinne des ÖKOLOG und der Nachhaltigkeit am Schulstandort Lessinggasse weiterzuverfolgen und zu vertiefen, bleiben die großen Ziele für das Schuljahr 2022/23.

Maßnahme im Detail

Beschreibung der Maßnahme
LEssig tauschen – „Give your things and our planet a second chance“

Unter diesem Motto wurde das SDG 12 „Nachhaltiger Konsum“ interpretiert.
Das Projekt begann mit Unterrichtseinheiten in Biologie und Umweltkunde zu den Themen Humanökologie, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Zahlreiche Überlegungen, wie im Alltag dem Klimawandel und der Zerstörung des Planeten entgegengewirkt werden kann, führten bei den Schüler*innen zu dem Wunsch, in der Schule ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen.
So organisierten Schüler*innen der Klassen 7N1 und 7N2, unterstützt von drei Lehrkräften, eine Tauschbörse. Die Grundidee war, dass Kleidungstücke, Schmuck, Accessoires und andere nützliche oder einfach schöne Dinge in neuwertigem bzw. gut erhaltenem Zustand eingetauscht oder für eine Spende an Ärzte ohne Grenzen erworben werden können. Die Tauschbörse entwickelte sich zu einem fächerübergreifenden Projekt, dessen Ablauf sich in drei Abschnitte gliederte:
Zunächst galt es, die Schüler*innen und Lehrer*innen auf die Tauschbörse aufmerksam zu machen und sie entsprechend zu informieren. Auf Rundgängen durch die Klassen sowie über die Schulhomepage und den Infoscreen der Schule wurde das Projekt vorgestellt und beworben. Neben Plakaten und Flyern, die im BE-Unterricht gestaltet wurden, machte auch eine Instagram-Seite auf die Tauschbörse aufmerksam.
In der nächsten Projektphase wurden Waren zum Tauschen gesammelt. Den Schüler*innen und Lehrer*innen, die Waren abgegeben hatten, wurden fälschungssichere Tauschbons ausgehändigt, die die Organisator*innen zuvor im Linoldruckverfahren hergestellt hatten. Ein wesentlicher Teil dieser ungefähr eineinhalb Monate dauernden Vorbereitung waren das Sortieren und Fotografieren der abgegebenen Tauschwaren. Sowohl Schüler*innen als auch Lehrpersonen stellten sich als Models zur Verfügung. Die aufgenommenen Fotos konnten auf Instagram vorab beäugt werden.
Dass ein erfolgreiches Projekt viel Denkarbeit im Vorfeld erfordert, wurde den Schüler*innen vor allem bei der Gestaltung der Regeln für das Tauschen bewusst. Auch die Organisation des Ablaufs der Tauschbörse war herausfordernd. Zahlreiche Aspekte mussten in die Planung miteinbezogen und bei der Organisation berücksichtigt werden. So waren auch einige, z. T. lebhafte, Diskussionsrunden nötig.
Am 15. Juni 2022 war es dann so weit – die Tauschbörse mit kleinem Buffet fand statt. Aus anfänglicher Aufregung bis alles, inklusive die aus Tischen improvisierten Umkleidekabinen, an seinem Platz war, und auch einer leichten Anspannung, ob und wie viele Leute kommen würden, entwickelte sich schnell ein entspanntes und fröhliches Event. Die Schüler*innen gestalteten ihre Tauschtische ansprechend und genossen ihre Beratungstätigkeit. Manche entpuppten sich als glühende Verkäufer*innen für einen guten Zweck. 😊
Am Ende standen – neben einer ansehnlichen Summe für Ärzte ohne Grenzen – große Zufriedenheit aller Beteiligten, Stolz auf das Erreichte und von vielen Seiten der Wunsch, eine solche Veranstaltung öfter stattfinden zu lassen. Wir sind uns bewusst, dass zukünftig die eine oder andere Verbesserung berücksichtigt werden muss. Aber für das erste Mal ist unsere Tauschbörse gut gelungen und unser Beitrag zu einem nachhaltigeren Lebensstil kann Einzug in unsere Schulkultur nehmen.

Handlungsbereiche
Einsparen von Ressourcen, Reduzieren von Emissionen, Schulklima und Partizipation

Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
200

Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Die Schülerinnen und Schüler fanden nach eigener Motivation individuelle Zugänge zum Projekt bzw. haben eigene Interessen und Erfahrungen dazu genützt, das Projekt zu gestalten und umzusetzen. Die Aufgaben wurden nach Interessen und Vorlieben, nicht nach Geschlechterzugehörigkeit vergeben.

Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Es wurde Kontakt mit der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) aufgenommen, um das Projekt vor Ort vorzustellen und zu besprechen und auch, um die finanzielle Unterstützung zu überreichen.

Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Das Projekt wurde auf der Homepage von MSF als Jugendaktion unter „Break the Silence“ veröffentlicht (https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/soziales-engagement-schule-fuer-aerzte-ohne-grenzen). Weiters konnte das Projekt von Außenstehenden auf der Schulhomepage mitverfolgt werden.

Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Es wurden Feedbackgespräche mit Schüler*innen, beteiligten Lehrer*innen und der Direktion geführt.

Diese Maßnahme / dieses Projekt war ein Beitrag zu unserem Jahresziel "..."
„Weiterentwicklung von Maßnahmen für ein Zusammenleben nach ökologischen Gesichtspunkten im neuen Schulgebäude“. (nachhaltige und umweltfreundliche Lebensweise, Verantwortung, Teamfähigkeit, etc.)

Woran haben wir den Erfolg erkannt?
Der offensichtlichste Erfolg ist wohl der Geldbetrag, der Ärzte ohne Grenzen übermittelt werden konnte. Ein großer Erfolg für die Schüler*innen war, dass ihnen ihre Fähigkeit und Möglichkeit bewusst wurde, Projekte zum Wohle der Umwelt erfolgreich umzusetzen und somit Veränderungen zu bewirken.
Erkennbar war der Erfolg dieser Maßnahme auch an der Freude und dem Einsatz, mit denen dieses Projekt von der Schulgemeinschaft unterstützt wurde. Wir erhielten zahlreiche positive Rückmeldungen und den Wunsch nach einer dauerhaften Etablierung der Tauschbörse, die bestätigten, dass dieses Projekt die Atmosphäre in der Schule deutlich verbesserte.

Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Es wurde die Zusammenarbeit der Schulgemeinschaft gestärkt und durch die Tauschbörse auch ein Ort geschaffen, an dem man sich treffen und sich begegnen konnte. Es wurde deutlich, dass viele Menschen das Ziel, sich für unsere Umwelt einzusetzen, verfolgen. Diese gemeinsame Perspektive stärkt, motiviert und beeinflusst das Schulklima positiv.
Auch der Wunsch, die Tauschbörse weiterzuverfolgen, wurde immer wieder geäußert. Es scheint, als sei ein Umdenken im Sinne des ökologischen Gedankens und der Nachhaltigkeit zu sehen, zu spüren und zu erleben.

Wo liegen unsere Stärken?
Unsere Stärken sind der Zusammenhalt und die Teamfähigkeit der gesamten Schulgemeinschaft. Besonders stark macht unsere Schule die Bereitschaft vieler Schüler*innen, Lehrer*innen und auch der Schulwart*innen, zusammenzuarbeiten und sich für die Anliegen der Schule beharrlich einzusetzen. Deutlich wurde die gute Vernetzung der Schüler*innen beim Sammeln der zu tauschenden Gegenstände. Am Tag der Tauschbörse haben spontan Lehrer*innen noch ihre Hilfe angeboten und die Schulwart*innen umgehend auf Anliegen reagiert. Danke!

Netzwerke
Unsere Schule ist auch noch Mitglied von anderen Netzwerken
Erasmus+

Weitere Netzwerke
Science Center Netzwerk